Die „Great Firewall of China“ ist Teil des Projekts „Goldener Schild“, mit dem China eine rigorose Zensur umsetzt. Ohne ein Virtual Private Network, kurz VPN, hast du im Land der aufgehenden Sonne keine Chance, Facebook, Instagram und Co zu nutzen.
Wichtig zu wissen: Das VPN musst du bereits installiert haben, bevor du in China einreist.
Damit deine Reisevorbereitung also nicht nur aus der Suche nach dem passenden VPN besteht, haben wir für dich unseren großen VPN-Test gemacht. Spoiler: Am besten funktioniert unser Testsieger ExpressVPN in China.
Du solltest diesen Artikel lesen, wenn du eine Reise nach China planst und dort der Zensur entgehen möchtest. In diesem Artikel erklären wir, was es mit „The Great Firewall“ auf sich hat und wie du sie mithilfe von ExpressVPN zuverlässig umgehst.
Das Wichtigste in Kürze:
- In China sind aufgrund von Zensur viele Websites und Apps nicht nutzbar.
- Mit einem VPN umgehst du diese Zensur.
- Das VPN sollte einen Kill-Switch haben und muss richtig eingestellt werden.
Welche Erfahrungen ich mit ExpressVPN gemacht habe, erfährst du in diesem Artikel. Wenn du direkt loslegen willst, nutze einfach unsere Anleitung für die Installation und Einrichtung.
Zensur umgehen: Funktioniert ExpressVPN in China?
Die gute Nachricht: Ja, mit ExpressVPN kannst du die Zensur des Landes umgehen und beispielsweise Netflix streamen oder Facebook nutzen. Zwar kann es passieren, dass einzelne Server des VPN erkannt und blockiert werden, aber bei über 3.000 Servern findest du schnell eine Alternative.
Möglich ist dies unter anderem, weil ExpressVPN keine Server auf dem chinesischen Festland betreibt. Dadurch entgeht der Anbieter den strikten Gesetzen Chinas, was die Vorratsdatenspeicherung angeht. Da in Hongkong und Macau andere Gesetze gelten, kann ExpressVPN hier Server anbieten.
Zudem gehört zu den Funktionen von ExpressVPN eine Verschleierung der Server. Das heißt, dass es sehr schwer ist, überhaupt zu erkennen, dass du eine VPN-Verbindung nutzt.
Ein VPN ist eine sichere Verbindung zwischen einem internetfähigen Gerät und dem Internet. Du legst beim Surfen einen Umweg über einen VPN-Server ein, dessen IP-Adresse du dabei übernimmst. Erst danach gelangst du auf deine eigentliche Zielwebsite. Auf diese Weise kannst du anonym surfen.
Steht der VPN-Server in einem anderen Land, ziehst du virtuell an den entsprechenden Standort um. So trickst du das Geoblocking von Streaming-Diensten aus, die viele Inhalte nur Nutzern in bestimmten Ländern zur Verfügung stellen.
Zusätzlich wird dein Internetverkehr vor Hackern geschützt: Die VPN-Software auf deinen Geräten baut einen sogenannten VPN-Tunnel auf, der mit einer modernen AES-256-Bit-Verschlüsselung geschützt ist. Dadurch läufst du auch in öffentlichen Netzwerken nicht mehr Gefahr, dass jemand deine Daten einsieht.
Theoretisch verlangsamt ein VPN deine Surfgeschwindigkeit immer, da du einen Umweg machst. Allerdings kann auch das Gegenteil der Fall sein: Einige Internetanbieter setzen eine Drosselung der Geschwindigkeit um, wenn Nutzer große Mengen Daten übertragen. Nutzt du ein VPN, sieht dein Provider nicht, was du tust und du surfst mit normaler Übertragungsrate.
Die große Firewall besteht aus verschiedenen Bausteinen, die zusammen das weltweit wirkungsvollste Zensurinstrument bilden. Dazu gehören:
- Rechtliche Zensur: Kein technischer, sondern ein rechtlicher Ansatz: Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, die Regeln der Zensur umzusetzen und einzuhalten.
- Deep Packet Inspection (DPI): Der unverschlüsselte ein- und ausgehende Datenverkehr wird nach Informationen durchsucht.
- DNS-Spoofing: Rufst du eine Website auf, geht die Anfrage automatisch zunächst an einen DNS-Server. DNS, kurz für Domain Name System, ist eine Art Adressbuch, das eine URL in die IP-Adresse übersetzt. China manipuliert dieses System und leitet Internet-User auf falsche Websites um.
- IP-Zugriff blockieren: IP-Adressen werden direkt blockiert. Du erreichst die Website also selbst dann nicht, wenn du die korrekte IP hast.
- Verbindungen zurücksetzen: Die Verbindung zwischen zwei Geräten (zum Beispiel Client und Server) kann zurückgesetzt werden.
- VPN blockieren: In einem Wettrüsten versucht die Große Firewall, VPN-Verbindungen zu erkennen und zu blockieren. Aus diesem Grund funktionieren viele VPN in China nicht.
Welche Webseiten sind in China gesperrt?
Kurz gesagt: verdammt viele.
Wie viele westliche Websites exakt betroffen sind, lässt sich nicht sagen, da die Zahlen sich ständig ändern. Sicher ist, dass die Internetzensur in China mehrere tausend Seiten sperrt. Und selbst, wenn du die meisten davon wahrscheinlich gar nicht kennst, gilt dies für fast alle großen Plattformen, die wir täglich nutzen. Zum Beispiel:
- Streaming-Plattformen: Netflix, Amazon Prime Video, YouTube, Spotify, Twitch
- Social Media: Facebook, Instagram, X (früher Twitter), Pinterest, WordPress.com, Xing
- Medien: BBC, NY Times, The Guardian, The Wall Street Journal, Bloomberg, NBC, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung
- Suchmaschinen: Google, Yahoo, Bing
- Messaging Apps: Gmail, WhatsApp, Telegram, Skype, Slack
Für die digitalen Nomaden beim Arbeiten relevanter als für Touristen ist, dass auch der Zugriff auf viele Tools für die Arbeit geblockt ist. Darunter sind natürlich die Produkte von Google wie Google Drive, Google Maps oder der Google Calendar. Aber auch Dropbox, iStockphotos und ShutterStock sind nicht erreichbar.
ExpressVPN für China einrichten: Schritt-für-Schritt-Anleitung
ExpressVPN ist mit 6,67 Euro zwar eines der teureren VPN, funktioniert dafür aber zuverlässig in China. Fast alle der günstigeren VPN-Services können dies nicht leisten.
Während die Technik hinter einem VPN und der Großen Firewall komplex ist, lässt sich die ExpressVPN App kinderleicht einrichten. Hier glänzt ExpressVPN durch eine intuitive Bedienung, mit der auch Anfänger kein Problem haben werden. Download und Einrichtung dauern nur wenige Minuten:
In den meisten Fällen reicht dies bereits aus, deinen Online-Aktivitäten anonym und ohne Ländersperren nachzugehen. Da China ein Sonderfall ist, solltest du aber noch die nächsten Schritte in den Einstellungen befolgen. Keine Sorge, auch das ist schnell gemacht:
Protokoll auf „Automatisch“ stellen
ExpressVPN ermöglicht den Einsatz verschiedener VPN-Protokolle. Jedes Protokoll hat eigene Stärken und Schwächen, beispielsweise in der Geschwindigkeit oder der Sicherheit. Aktiviere für deine Chinareise die Funktion „Automatisch“, sodass die App von selbst das beste Protokoll auswählt.
- Klicke auf das Hamburger-Menü im Client und wähle „Optionen“
- Wähle im Reiter „Protokoll“ die Option „Automatisch“
Es kann vorkommen, dass bestimmte Ports blockiert werden, wenn der Internet Service Provider die Portnummer und das Protokoll erkennt. Falls das Setting „Automatisch“ nicht funktioniert, versuche das Protokoll „OpenVPN TCP“.
Kill-Switch & Leak Protection aktivieren
Der Kill-Switch unterbricht zu deinem Schutz sofort deine Internetverbindung, wenn Probleme mit dem VPN auftreten. Bei ExpressVPN heißt diese Funktion Network Lock.
- Klicke auf das Hamburger-Menü und wähle „Optionen“.
- Setze im Reiter „Allgemein“ einen Haken beim Punkt „Network Lock“.
Die Leak Protection stellt sicher, dass deine DNS-Anfragen nicht außerhalb der gesicherten VPN-Verbindung verschickt werden und dadurch für Dritte einsehbar sind. Da ExpressVPN eigene DNS-Server nutzt, bist du hier auf der sicheren Seite: Es kann gar nichts nach außen dringen. Dennoch kannst du bequem einen schnellen Test durchführen:
- Klicke auf das Hamburger-Menü und wähle „Hilfe & Support“.
- Klicke auf „DNS-Leak-Test“.
Browser-Cache & Cookies löschen
Selbst das beste VPN hilft nicht, wenn dein Browser deinen tatsächlichen Standort „verpetzt“ oder eine Website über gespeicherte Cookies sieht, wo du dich aufhältst. Stimmt dieser nicht mit dem Ort überein, den du per VPN gewählt hast, wird die Website geblockt. Dieses Problem lässt sich zum Glück sehr einfach lösen: Leere den Cache deines Browsers und lösche alle Cookies.
VPN-Verbindung herstellen
Den verschlüsselten VPN-Tunnel baust du mit einem einfachen Klick auf: Öffne die ExpressVPN App und klicke auf den großen Startknopf. Sobald dieser grün leuchtet, steht die Verbindung. Deinen Wunschserver wählst du aus, indem du auf den Standort-Namen unter dem Startknopf klickst. Es öffnet sich eine Liste, aus der du einen Standort auswählst.
Grundlegend kannst du in China sämtliche VPN-Server aus dem Server-Netzwerk nutzen. Wenn du nicht einen bestimmten Standort benötigst, empfiehlt ExpressVPN aber, diese Server zu verwenden:
- USA – Los Angeles – 5
- UK – Wembley
- Singapur – Marina Bay
- Frankreich – Alsace
Diese Liste wird von ExpressVPN regelmäßig aktualisiert. Du findest sie auf der „Troubleshooting China“ Seite im Hilfebereich des Anbieters.
Test & Vergleich: ExpressVPN vs NordVPN in China
Neben ExpressVPN ist auch NordVPN einer der wenigen Dienste, die zuverlässig und ohne nennenswerte Einschränkungen in China funktionieren. Beide Anbieter setzen auf verschleierte Server, damit gar nicht erst auffällt, dass du ein VPN nutzt. Bei NordVPN wählst du die verschleierten Server aus der Liste der Spezial-Server aus, während bei ExpressVPN alle Server verschleiert sind.
Beide Anbieter sind eine gute Wahl, wenn du Anonymität suchst und deine Privatsphäre beim Surfen schützen willst. Sie bieten dir außerdem eine 30-Tage-Geld-zurück-Garantie und umgehen zuverlässig das Geoblocking von Streaming-Diensten. Auch der Kundenservice reagiert schnell auf Anfragen. Dennoch gibt es Unterschiede:
Zu den Stärken von ExpressVPN gehört ein sehr großes und weltweit gut aufgestelltes Server-Netzwerk. Die Surfgeschwindigkeit ist zudem kontinuierlich hoch und von anderen Anbietern unerreicht. Mit dem Lightway-Protokoll verbindet ExpressVPN zudem Sicherheit und Schnelligkeit beim Surfen.
NordVPN ist zwar günstiger als ExpressVPN, reicht dafür allerdings nicht an die hohe Geschwindigkeit heran. Hier liegt der Fokus auf Sicherheitsfunktionen wie Double VPN, bei dem du nicht einen, sondern zwei VPN-Server nutzt.
Astrill VPN als Alternative?
Immer wieder positiv auf Reddit erwähnt, wird der Anbieter Astrill VPN. Auch dieser Dienst umgeht zuverlässig die Zensurmechanismen Chinas. Dafür musst du allerdings ziemlich tief in die Tasche greifen:
Selbst im 2-Jahres-Abo zahlst du monatlich 12,50 Dollar – fast doppelt so viel, wie ExpressVPN pro Monat im Jahres-Abo kostet. Zudem ist Astrill VPN nicht geeignet, um das Geoblocking von Streaming-Diensten auszuhebeln.
Was sagt Reddit über VPN in China?
Auf Reddit wird insbesondere eines deutlich: Die „Great Firewall“ ist ein sehr mächtiges und effektives Werkzeug der Zensur. Sogar Top-Anbieter wie ExpressVPN und NordVPN können zeitweise Verbindungsprobleme haben. Das spricht allerdings nicht gegen diese Anbieter, sondern (leider) für die Effektivität des riesigen Zensurapparates in China.
Gleichzeitig äußern sich User insbesondere dann, wenn es Schwierigkeiten gibt. Wer zufrieden mit seinem VPN ist, wird eher die Reiseeindrücke auf Instagram teilen, statt Reddit-Posts zu verfassen.
Fazit: Niemals ohne ExpressVPN nach China
China hat unglaublich viel zu bieten – mit dem „Goldenen Schild“ leider auch die totale Überwachung. Bevor du also deine nächste Chinareise antrittst, solltest du dich unbedingt mit einem VPN ausrüsten. Damit umgehst du nicht nur die staatliche Zensur, sondern schützt gleichzeitig deinen gesamten Datenverkehr.
Allerdings sind nur wenige VPN-Dienste in der Lage, die Zensur in China zu umgehen. An erster Stelle steht der Sieger unseres großen VPN-Tests: Bei ExpressVPN bekommst du Geschwindigkeit und Sicherheit. Auch mit NordVPN kannst du die „Great Firewall“ umgehen. Allerdings ist für uns ExpressVPN in China die zuverlässigere und damit bessere Wahl.
Welche Erfahrungen hast du mit VPN in China gemacht? Wir sind gespannt – verrate es uns in den Kommentaren!