Es kann ganz schön kompliziert sein, den Aufbau von VPNs zu verstehen. Du bist auf der Suche nach dem richtigen VPN für dich und möchtest wissen, wie VPN-Protokolle funktionieren?
Dann ist dieser Artikel genau richtig für dich, denn hier erfährst du
- was VPN-Protokolle überhaupt sind
- welche unterschiedlichen Protokolle es gibt
- was für Vor- und Nachteile die verschiedenen Protokolle haben
- welche Protokolle unsere Top-VPN-Anbieter nutzen
Eine VPN-App oder Software bietet dir eine sichere Internet-Verbindung von deinem Computer oder Mobilgerät zu einem Server. Vor allem in einem öffentlichen WLAN-Netzwerk oder im Ausland unterstützt sie dich, Sicherheitslücken zu schließen.
In unserem VPN-Anbieter-Test haben wir die besten Premium-VPNs für dich erprobt. Welche Protokolle diese verwenden, siehst du hier:
- Testsieger ExpressVPN: OpenVPN, L2TP/IPsec, PPTP, IKEv2/IPsec
- Preis-Leistungs-Sieger NordVPN: OpenVPN, L2TP/IPsec, WireGuard (NordLynx), IKEv2/IPsec
- Schnäppchendienst CyberGhost: OpenVPN, L2TP/IPsec, WirdeGuard, IKEv2/IPsec
Im folgenden Beitrag erkläre ich dir, welche VPN-Protokolle es gibt, was sie können und wo ihre Beschränkungen liegen.
Inhaltsverzeichnis
Erklärung: Das ABC der VPN-Protokolle & Ports
VPN-Dienste nutzen verschiedene Arten von Protokollen (bspw. Verschlüsselungsprotokolle), um deine Daten im Netz zu verschlüsseln und vor fremden Augen zu verbergen. Im Grunde bestimmt das Protokoll mit einer Reihe von Regeln, wie das Virtual Private Network arbeitet: Wichtige Aspekte eines VPN wie Authentifizierung, Geschwindigkeit, Daten-Übermittlung und Sicherheit werden durch das Protokoll ausgeführt.
Protokolle folgen grundsätzlich entweder UDP, dem ‚User Datagram Protocol’ oder TCP, dem‚ Transmission Control Protocol’. UDP ist dabei die schnellere Variante, TCP ist zuverlässiger. Beide kommunizieren über Ports. Ein Port ist eine Verschlüsselungseinheit, die den Zugriff Fremder verhindert.
Viele VPN-Anbieter nutzen mehrere Protokolle gleichzeitig, um dir die höchste Anzahl an Sicherheitsfunktionen zu gewähren.
OpenVPN
OpenVPN trägt seinen Namen, weil der Code, aus dem das Protokoll besteht, für jeden frei zugänglich ist (Open Source). So wird es ständig verbessert, stärker und sicherer. Der größte Vorteil dieses Protokolls ist somit auch seine einfache Konfiguration, denn jeder VPN-Anbieter kann auf den Quellcode zugreifen und ihn nach seinen Vorlieben anpassen. OpenVPN unterstützt folgende Betriebssysteme:
- Linux
- Windows
- iOS und macOs
- Android
- uvm.
Durch die Nutzung von AES-Technologie mit einer 256-Bit-Verschlüsselung ist OpenVPN außerdem das schnellste VPN-Protokoll, stellt sichere und stabile Verbindungen her und kann mit großen Datenmengen gleichzeitig umgehen.
OpenVPN umgeht die meisten Firewalls und wird aufgrund seines hohen Sicherheitsniveaus und der Schnelligkeit oft als das beste VPN-Protokoll bezeichnet.
Das Protokoll funktioniert sowohl mit UDP als auch mit TCP. Das kann meist persönlich eingestellt werden.
L2TP/IPSec
L2TP ist ein Tunneling-Protokoll, das nicht über eine integrierte Verschlüsselung verfügt, weshalb es standardmäßig mit IPSec kombiniert wird.
Außerdem kann IPsec alleine keine DNS- und IP-Adressen konfigurieren. In Verbindung mit L2TP ist das aber möglich. Die beiden Protokolle gleichen also gegenseitig ihre Sicherheitsprobleme und Schwachstellen aus.
Ein großer Vorteil dieser Kombi ist die hohe Kompatibilität – es gibt kein modernes Betriebssystem oder Gerät, auf dem die Protokolle nicht laufen. Allerdings ist die Installation hier oft komplizierter, da man auf vielen Geräten eine spezielle Software dafür benötigt.
Auch hier erhältst du großartige Sicherheit aufgrund der AES-Verschlüsselung. Leider agiert die Kombination aus L2TP und IPsec oft etwas langsamer als bspw. OpenVPN. Das ist jedoch netzwerkabhängig.
WireGuard
WireGuard ist ein vergleichsweise experimentelles VPN-Protokoll, das sich auf Leistungsstärke und Einfachheit fokussiert.
Das Protokoll ist mit den meisten Betriebssystemen kompatibel, wird jedoch bisher nur von wenigen VPN-Anbietern unterstützt, da es sich noch in der Entwicklung befindet.
Das Protokoll benutzt ChaCha20-Verschlüsselungsalgorithmen und verzeichnet äußerst hohe Geschwindigkeiten. Da der Code sehr klein ist, verringert das die Sicherheitslücken für Angriffe und macht potenzielle Fehler übersichtlicher. Bisher gibt es keine konkreten Nachteile. Die Zeit wird zeigen, ob sich das Protokoll in der Internetsicherheit bewährt.
WireGuard wird von unseren Top-Anbietern CyberGhost und NordVPN genutzt. NordLynx, die WireGuard-Version für NordVPN, ist sogar schneller als OpenVPN.
PPTP: Der Veteran unter den VPN-Protokollen
Das „Point-To-Point Tunneling-Protocol” gilt schon seit Jahren als unsicher. Aufgrund des Alters und der fehlenden Überarbeitung weist dieses Protokoll trotz seiner Schnelligkeit gravierende Sicherheitslücken auf modernen Computern und anderen Geräten auf. Die Geschwindigkeit ist vorhanden, weil die Verschlüsselung so gering ausfällt.
Ein deutlicher Vorteil ist die hohe Kompatibilität mit fast allen Systemen. In Android, Windows und Linux ist es sogar immer implementiert. Außerdem läuft das Protokoll auch gut auf alten Geräten.
Wenn du dieses VPN-Protokoll nur für Streaming benutzen willst und keine wichtigen Daten involviert sind, kannst du PPTP durchaus nutzen. Wenn du das Sicherheitsniveau anheben möchtest und deine Privatsphäre wirklich schützen willst, solltest du jedoch lieber ein anderes Protokoll wählen.
PPTP wird von unserem Top-Anbieter ExpressVPN genutzt, ist jedoch bei Weitem nicht das einzige Protokoll, mit dem der VPN-Dienst arbeitet.
IKEv2/IPSec
IKEv2 wird ebenfalls gerne in Kombination mit IPSec zur Authentifizierung eingesetzt und arbeitet mit sehr hohen Verschlüsselungsstandards (u.A. 256-Bit-Verschlüsselung). Es gilt bei manchen als das sicherste VPN-Protokoll. Das VPN-Protokoll wird von vielen Betriebssystemen unterstützt, unter anderem von Windows, macOS und iOS, Linux und Android.
Einen wichtigen Vorteil für deine Sicherheit bietet hier die Unterstützung des MOBIKE-Protokoll, das mit einer Kill-Switch-Funktion vergleichbar ist: IKEv2 kappt sofort alle Internet-Verbindungen, sollte die VPN-Verbindung abbrechen. So hast du eine Garantie, dass niemand deine Daten abgreifen kann.
Ein kleiner Nachteil ist, dass das Protokoll über Ports läuft, die manchmal von Firewalls gesperrt werden. Eine sichere Verbindung per VPN kann dann nicht hergestellt werden.
Besonders für mobile Geräte ist IKEv2/IPsec jedoch interessant, da es dir durch die Kombination von Sicherheit und Geschwindigkeit ermöglicht, geschützt und schnell zwischen verschiedenen Netzwerken zu wechseln. Gerade am Smartphone machen Nutzer das immer wieder.
Bei einem Verbindungsabbruch zum VPN wird die Netzwerkverbindung sofort beendet und das Problem wird schnell behoben. IKEv2 läuft über UDP, ist also ein vorwiegend schnelles Protokoll. Der Mangel an Stabilität wird durch diese Funktionen wieder wettgemacht.
SSTP: Das Windows-spezifische Protokoll
SSTP ist ein proprietäres, von Microsoft entwickeltes Protokoll, das auf anderen Betriebssystemen kaum anwendbar ist. Auf modernen Windows-Geräten ist SSTP oft bereits standardmäßig implementiert. Auf Betriebssystemen wie bspw. Linux oder MacOS lässt sich der Client nur kompliziert und in abgewandelter Form installieren.
Für Windows-Nutzer bietet SSTP allerdings eine stabile und sichere Verbindung, die fast jede Firewall mühelos umgeht. Es läuft über TCP und ist somit eher langsam. Dein Datenverkehr wird dafür zuverlässig geschützt.
Die Verschlüsselung: Das Herzstück der VPN-Protokolle
Die Verschlüsselung von VPN-Protokollen sorgt dafür, dass dein Datenpaket anonym und sicher von A nach B gelangt. VPN-Protokolle nutzen dafür unterschiedliche Verschlüsselungsalgorithmen, die die Daten unlesbar machen. Mit einem entsprechenden Schlüssel kannst du die Informationen dann wieder in ihre ursprüngliche Form zurückversetzen.
Die meisten Protokolle arbeiten mit einer AES-256-Bit-Verschlüsselung von militärischem Sicherheitsstandard.
VPN-Protokolle & Geschwindigkeit
Einen Nachteil haben alle VPN-Protokolle gemeinsam: Deine Internetverbindung wird bei ihrer Anwendung ein wenig langsamer. Das liegt daran, dass das VPN eine weitere Komponente in der Kommunikation bildet. So belasten gerade hohe Verschlüsselungen ein wenig die Verbindungsgeschwindigkeiten. Außerdem sind sie abhängig davon, wie stark der jeweilige VPN-Server momentan ausgelastet ist.
Da mit der modernen Rechenleistung unserer Geräte jedoch sowieso alles super schnell geht, sind diese Auswirkungen in der Regel kaum spürbar.
Das schnellste VPN-Protokoll: Ein Blick auf die Performance
Grundlegend basieren die Protokolle, die ihren Fokus auf Schnelligkeit legen, immer auf UDP. Im Vergleich bietet OpenVPN die besten Verbindungsgeschwindigkeiten. In Einzelfällen erreicht NordLynx ein höheres Ergebnis. Bei der Wahl eines schnellen VPN-Protokolls solltest du trotzdem darauf achten, dass es zuverlässig ist.
VPN-Protokolle & ihre Bedeutung für Unternehmen
VPN-Protokolle haben besondere Vorteile für Unternehmen. Tausende Mitarbeiter können sich unter denselben hohen Sicherheitsstandards auf der Welt vernetzen, sodass internationales und remotes Arbeiten erleichtert wird.
Vertrauliche Ressourcen, sensible Firmeninformationen und -daten können per VPN-Protokoll problemlos und sicher transferiert werden und Mitarbeiter können risikofrei untereinander netzwerken. Kaum eine Firma arbeitet heutzutage noch ausschließlich analog. Ein seriöses VPN unterstützt die digitale Privatsphäre auf ganzer Linie.
Fazit: VPN-Protokolle
Bei der Auswahl eines VPN-Protokolls achtest du auf verschiedene Faktoren, die deinen persönlichen Bedürfnissen entsprechen.
Du möchtest eigentlich nur sorglos streamen? Dann ist PPTP vielleicht die richtige Lösung für dich. Wenn du deine Daten jedoch zuverlässig verschlüsseln willst, solltest du zu einem der bewährteren Protokolle greifen.
OpenVPN ist mit seinem Open-Source-Code ein echter Allrounder und gilt als der schnellste und sicherste VPN-Client auf dem Markt. WireGuard bewährt sich als Newcomer und der Schwachstellen-Vernichter L2TP/IPsec bietet ebenfalls eine gute und schnelle Version eines Tunneling-Protokolls. So geht dein Datenverkehr anonym und privat vonstatten.
Für Mobilgeräte stellt IKEv2/IPsec eine tolle Variante dar, da die hohe Geschwindigkeit in Kombi mit der Kill-Switch-Funktion dir ermöglicht, schnell zwischen Netzwerken zu wechseln.
Achte auch auf die Kompatibilität: Die meisten hier aufgelisteten Protokolle sind mit den gängigen Betriebssystemen kompatibel, wenn nicht sogar schon implementiert. Die einzige Ausnahme bildet hier SSTP von Microsoft.
Vergleiche die verschiedenen Arten von Protokollen und wähle das für dich am besten passende aus.
Die drei Premium-Anbieter aus unserem VPN Test 2025, ExpressVPN, CyberGhost und NordVPN, nutzen mehrere Protokolle parallel, um dir maximale Sicherheit zu gewährleisten und deine Privatsphäre im Netz zu schützen. Alle Dienste bieten dir mindestens 30 Tage Geld-zurück-Garantie, sodass du ganz unkompliziert die volle Bandbreite der VPN-Protokolle testen kannst.
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