Warum dich Reisen nicht glücklich machen sollte
Fuck, ich liebe reisen.
Immer und immer wieder aufs neue.
Es wird einfach nicht langweilig, auch nach so langer Zeit.
Reisen macht etwas mit meine Seele. Etwas besonderes.
Nein, ich bin zuhause in meiner On-Off Homebase Berlin nicht unglücklich. Mein Grundgefühl ist grundsätzlich positiv, egal wo ich mich befinde.
Aber Reisen, das unterwegs sein mit meinem Rucksack, setzt dem ganzen noch ein wunderschönes Sahnehäubchen auf.
Es ist ja wie mit Beziehungen und dem eigenen Glücklicksein. Im Grunde solltest du (more or less) 100% glücklich mit dir selbst alleine sein, wenn du Single bist. Ein Partner oder eine Partnerin sollte nicht den Zweck erfüllen dich glücklich oder vollständig zu machen. Eine Beziehung ist dazu da dein Glück vielleicht noch zu intensivieren, es teilen zu können, aber nicht um den fehlenden Anteil deiner 100% zu ergänzen. Wer das glaubt, der hat was falsch verstanden.
Das selbe gilt für das Reisen. Daher gilt der Titel von diesem Blogpost den 100%-minus Anteilen des Glücks.
In Zeiten als ich weitaus unter der 100% Marke war, bin ich oft auf Reisen um vor etwas davon zu laufen, um mein Glück, das ich zuhause nicht wirklich fand, woanders aufzusuchen. Das ging dann des öfteren in die Hose. No shit, man. Nicht nur ein mal. (Über meine Reisepleiten schreib ich ein anderes mal..)
Ich treffe unterwegs auch immer wieder Leute, die auf eine längere Reise gegangen sind, um von einem Beziehungsende, einer sinnlosen Karriere oder anderen Gründen zu flüchten.
Und dann die, die “sich finden wollen”. Die keine Ahnung haben was sie mit sich und ihrem Leben anfangen wollen und denken dass eine Reise ihnen die Antwort geben wird. Davon habe ich im letzten Monat allein hier in Mexiko schon eine Menge Leute getroffen.
Und ich verstehe die Motivation dieser Menschen, wirklich. Wir sind geprägt von Hoffnungen. Wir hoffen, dass eine Reise uns Antworten gibt. Wir reisen um Fragezeichen aufzuräumen. Wir reisen um mit uns selbst zu sein, um Freiraum für unsere Gedanken zu erreichen. Fuck, es gibt Millionen von Gründe warum Leute ihren Rucksack packen und losziehen.
Aber.
Eine Reise sollte keinen “um zu”-Grund haben.
Such das Glück in dir. Such den Sinn in dir. Such die Antworten in dir.
Du trägst sie alle in dir.
Reise des Reisens willen. Nicht um sie für etwas zu nutzen, das sie dir wahrscheinlich nicht geben kann.
Nicht um dich glücklich zu machen. Nicht um dich vor etwas zu schützen. Nicht um dich abzulenken.
Reise, weil das Reisen deinem Leben ein Sahnehäubchen aufsetzt.
Dann macht es auch mit deiner Seele etwas.
Enjoy the ride, kids.
PS: Wer jetzt hier in den Kommentaren über 100%-igkeit und sonstigem Definitionsshit diskutieren will, ist hier falsch. Alle anderen Einwürfe und Gedanken sind wie immer herzlich willkommen. Keep it positive, meine Lieben.
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40 Kommentare
Reisen des Reisens willen.
Dabei müsste man erstmal festlegen was Reisen heißt.
Zudem glaube ich nicht das etwas nur auf seinen Selbstzweck herraus exestiert.
klar wenn ich selbst zich Probleme mit mir rumschleppe, emotional nicht gefestigt und unaufgearbeitete Problme habe wird mir eine Reise kein Abitur, eine perfekte Kindheit und einen Kartong voll Selbstreflektion auf dem Silbertablett geben.
Allerdings kann Reisen wie sonst wenig in der Welt offenbaren wer du bist.
Wenn man zu Hause bleibg bekommt man weniger input um eine Veränderung anzutreiben. Eine Lebensbetriebsblindheit. Nichts lässt einen so wachsen seine Fähigkeiten kennlernen wie Reisen.
Nadine -
Ich danke Dir, Conni und allen Beiträgen – so unterschiedliche Ansichten zu erfahren!
Selbst bin ich auch schon viel in der Welt rum gekommen, allerdings immer nur als Urlaub zwischen dem Job. Und ich muss sagen, dass ich viel erlebt und gesehen habe – auch an Orten war, die für manch einen weit weit weg ist, aber selten habe ich wirklich bewusst geniessen können. (das wird mir mehr und mehr klar) Oft schien es, viel zu erleben aber es war nicht tiefgründig genug. Erst seit ich mit einer Freundin zum Pilgern in Irland unterwegs und jetzt erst kürzlich in Deutschland war, nur mit Rucksack unterwegs, kann ich sagen, dass mich das Reisen anders berührte und ich es viel tiefer erlebte. Umso trauriger bin ich, wieder im Job festzusitzen, würde ich doch so gern noch weiter pilgern. Dieses Reisen hat mir gezeigt, was ich wirklich will (wenn auch vorerst nur Häppchenweise). Es zeigte mir, wie wenig es doch wirklich braucht zum Leben.
Meiner Meinung nach dient das Reisen dazu, sich mit sich Selbst, seinen Gedankenkarussell, mit andere Menschen und Kulturen auseinanderzusetzen. Zu geniessen, sich neu zu erfahren, sich treiben zu lassen, fallen zu lassen und an Grenzen zu stossen. Das Rucksackreisen hat mir gezeigt, wie ich im Hier und Jetzt leben kann und es wird mir mehr und mehr auch im normalen Alltag möglich.
Liebe Grüße, an alle da draussen und lieben Dank an Dich Conni!
Namasté – Stephanie
Sternchen -
Liebe Conni – genau! Und als kleines Feedback schicke ich dir ein Zitat aus dem wundebaren Buch “Journey of the heart” von John Welwood: “We need a path, not to go from here to there, but to go from here to here.” Jakusho Kwong
Michaela -
Du hast so recht conni!!!
Ich habe zwar immer gewusst dass man sich selbst nur in sich selbst finden kann, wollte dies aber nicht immer ganz wahr haben (1 GRUND Warum ich auf Reisen bin). Wir Menschen tendieren doch gerne dazu Sinn und Bedeutungen zu verteilen. Das gleiche mit jedem Lebewesen… so wird der Hund zu deinem Kuscheltier und Therapeut und dein Pferd zu deinem Schatz und einziger Schmusetiger der dich gluecklich macht. Dabei wollen sie doch alle einfach das eine: Tier sein. Ich brauchte einige Zeit um zu akzeptieren dass ein Pferd nicht mehr und nicht weniger als ein Pferd ist. Und weisst du was? Es gibt nichts besseres als das! Ein Pferd das Pferd ist. Eine Reise die eine REISE ist. Nicht mehr und nicht weniger….
PS: “aus dem Fenster lehnen ist toll Conni!”
Theresa Unger -
…wahrscheinlich hast du Recht… Was das mit dem Weglaufen bei Reisen angeht. Und natürlich fliegt einem der Gedanke, was man zum Beispiel beruflich machen will nicht einfach zu. Aber ich habe schon erlebt, dass ich mich in einer Reise “selbst gefunden” habe, so kitschig das auch klingt. Vielleicht liegt es daran, dass ich (erst) 19 bin und als ich nach dem Abi ins Ausland bin noch viel weniger Lebenserfahrung hatte, als vll ein 30 jähriger. Ich habe aber viel über mich selbst gelernt, zum Beispiel, wie ich mich verhalte, wenn Ich neue Menschen kennen lerne, dass ich wieder erwarten trotz Vorbereitung und allem einen krassen kulturschock haben kann ….. Zwar habe ich während dieser Reise nicht die Erleuchtung gefunden, was ich beruflich will, aber nach der Reise habe ich mich hingesetztsicher, mich mit möglichen studiengängen auseinandergesetzt und ich bin mit sicher, dass meine Erfahrungen stark zu meiner Entscheidung beigetragen haben.
Louisa -
Liebe Conny, ich gebe Dir absolut Recht. Man merkt es beim Heimkehren, ob die Reise den zweck des “Erfüllens” hatte. Dann fühlt man sich danach wie ein Junkie, der immer mehr braucht. Der aufsaugt und trotzdem nicht satt wird. Trotzdem denke ich, dass Reisen auch Anstöße geben können, das Leben in eine neue Richtung schubsen können und ja auch dann, wenn man genau zu diesem Zweck aufgebrochen ist. Ich glaube auch, dass wir nie 100 Prozent “voll” sein können, denn es gibt immer den blinden Fleck in uns und Reisen können dazu beitragen, den kleiner werden zu lassen, in dem man sich in dem, was man neu erlebt auch anders spiegelt.
Jeannette Hagen -
Du sprichst mir aus der Seele Conni! Danke für den Beitrag!
Adrian -
Hi Conny,
du hast so Recht! Wie viele Leute habe ich damals in Australien während meinem “gap year” getroffen, die nach dem Abi reisten um rauszufinden was sie mit ihrem Leben machen wollten. Und 100%-etwas weniger waren danach genauso planlos wie vorher.
Ich dachte damals, das vielleicht ich über organisiert bin, weil ich schon einen Studienplatz für danach hatte, aber ich muss sagen, das war genau das richtige. So konnte ich mein Jahr in Down Under richtig genießen, musste mir keine Gedanken um gar nichts machen, und hätte ich Lust auf einen ganz anderen Lebensweg bekommen, hätte ich immer noch alles umschmeißen und ändern können.
Ich bin seit einigen Jahren mehr unterwegs auf Reisen als daheim. Einfach weil ich finde, dass die Welt ein großes Klassenzimmer ist, und man jedes mal was Neues über ein Land, seine Leute, oder sich selbst lernt.
Michaela -
Hallo
Ich bin jetzt 46 und habe schon 3 Jahre in Asien verbracht, habe in in Amerika gearbeitet, Wintersaison im Schnee verbracht .
Dort wo ich war , war ich Zuhause über Flucht habe ich mir gar nie Gedanken gemacht es kam einfach aus mir raus, es war ganz normal meine innere Stimme flüsterte es mir in Ohr, leider habe ich nicht so das Händchen im Netz Geld zu verdienen mein weg führt immer wieder Home in die Schweiz ansparen und wieder hopp.
seit 2 Jahre bin ich wieder fest an einem platz fast lange ich habe schon wieder Fernweh, ich werde mich wieder auf den weg machen))) ich war zwar in diesen 2 Jahren einmal in Ägypten und in der wüste in Marokko genial also pro Jahr 3-4 Monate unterwegs wäre super danke lieber Gott!
Ich habe viel gehört Menschen die mir sagten ich flüchte aber ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht sonder von herzen meine sinne verfeinern und sehen was ist hinter dem Horizont..
Von der Arbeit her jobs hier und da Gastro events aber iob ich das bis 65 machen kann . vielleicht komme ich aus der Generation wo das gen mit dem web geld verdienen nicht implantiert ist aber ich habe noch ein Joker in meinem arm mal sehen.
danke für den Bericht für mich entsteht alles aus dem hier und jetzt alles andere sehen wir dann wenn wir nach hause gehen in eine sphärische friedliche wunderbare Welt))))
Katharina -
Vorm eigentlichen Beitrag ein paar Worte zum Blog: Ich finde das Blog und die Backpacker-Lebensform ganz interessant, trotzdem sie für mich auch Nachteile und Schwierigkeiten hat. Insbesondere, dass ich als Dauerreisender wenig zur Ruhe kommen würde, das ganze Gereise hinreichend zu verarbeiten.
Zum Thema: Wenn Du über 100%-igkeit-Definitionen keine Diskussion wünschst, wünschst Du leider keine Diskussion über einen zentralen Pfeiler dieses Beitrags und seiner Grundthese. Die Annahme eines 100%-Zustands des Im-Reinen-sein mit sich selbst weckt schon mal die Illusion, dass damit ein Endzustand gemeint sein könnte, der weiteres Wachstum und Entwicklung weitgehend ausschließt. Weiterentwicklung bedingt aber gerade, dass man nicht 100% zufrieden mit sich ist, sondern weiter wachsen will. Bei 100%iger Identität mit sich selbst kann es sich bei wachsenden Menschen also immer nur um Momentzustände handeln. Dann bin ich mir bei aller gerade von mir geschätzten Unabhängigkeit etwas unsicher, ob man die These nicht vielleicht doch grundsätzlich anzweifeln muß. Souveräne Partnerschaften erfordern natürlich weitgehend unabhängige Partner – ABER ich glaube trotzdem, dass einen ein Partner, eine Partnerin schon auch reicher an sich selbst macht. Mag auch sein, dass das zwischen Männern und Frauen insgesamt noch verschieden ist. Der Mann nimmt, die Frau gibt sich hin. So heißt es auch “meine bessere Hälfte” oder man “trägt jemanden im Herzen”. Mann und Frau ergänzen einander um den anderen Pol und verschmelzen zu einem Ganzen zweier Verschiedener. Dass Menschen einander angeblich nicht ergänzen, vernachlässigt auch die Tatsache, dass zu den wichtigsten Bestandteilen der Persönlichkeitsentwicklung die Erfahrungen mit anderen Menschen gehören. Menschen und andere Erlebnisse bereichern Menschen, also ergänzen sie einen auch um das, was sie einem geben. Ohne äußere Einflüsse, auch ohne andere Menschen wäre Persönlichkeitsentwicklung gar nicht möglich, weil ihr schlicht der Inhalt dafür fehlte.
Genauso würde ich es auch mit Reisen sehen. Sie machen Menschen um die Erlebnisse reicher, die man auf ihnen hat. Natürlich kann man sich selbst nur in sich selbst finden – aber das geht nur in Auseinandersetzung mit Äußerem, mit der Welt und mit Menschen. Das gehört also als nötiger äußerer Einfluss dazu.
Michael -
Reisen macht glücklich, aber nur, wenn man es auch ohne ist. Egal, wovor man davonläuft, es holt einen so oder so ein. Gracias für den Artikel :-)
Aylin -
Also ich mach da nicht so ein philosophisches Fuellhorn draus. Nach knapp 4 Monaten allein im Raum Asien freue ich mich wieder auf good old Germany. Was ich auf jedenfall bestaetigen kann ist nicht ob ich glücklich oder nicht geworden bin sondern eher so ein gefühl bereichert worden zu sein was mir glaub ich in germany nicht moeglich waere.Obwohl da hab ich auch meine zweifel.
Ausserdem kommt mir der Eindruck das sich viele sachen auch auf so einer Tour sich einfach wiederholen. Sozusagen der Alltag eines reisenden.
Auf jeden Fall an alle die auch nur kurz daran gedacht haben lange zu verreisen, wenn ihr könnt:
MACHT ES!
thomas -
Ich glaube dass wir ausnahmslos alle auf der Reise zu uns selbst sind, und zwar ausschliesslich mit-uns-selbst. Das unterwegs-sein macht etwas mit uns, das wir wohl nicht so recht greifen können, und das ist sehr individuell verschieden. Wenn wir nicht versuchen etwas zu finden, z.b. Antworten, Ideen etc., dann finden die uns eher ganz von alleine. So schafft Reisen Raum den wir in uns öffnen für neues -oder eben auch nur für den Augenblick im Jetzt.
Tara -
Ich stimme zu aber was ist mit dem Reisen um zu finden wo man hin gehört!? ” Der kürzeste Weg zu sich selbst führt einmal um die Welt”. Ich habe diese Antwort gefunden und gehöre nach Berlin!
Grüsse aus NZ! :-)
Sally -
…wie ein so kurzer Beitrag einen auf den Boden der Tatsachen zurückholt und die Dinge aus dem Weg “räumt”, die man sich vielleicht nur einredet – d.h. diese “um zu”-Gründe. Danke dafür!
Michél -
Ja, das stimmt schon…ich bin zwar kein Rucksacktourist, aber gerne ein Reisender, ich mag es einfach bequem ;O)… Ich freue mich einfach drauf etwas anderes zu sehen zu hören, erleben, wo anders zu sein, andere Menschen zu treffen… es fühlt sich einfach gut an, Zeit für mich selbst zu haben…. Mittlerweile kann ich das aber auch zuhause… mir Freiräume schaffen und diese so schön wie möglich mit mir selbst verbringen…. Das ist eigentlich meine schönste Reise…die Reise zu mir selbst….
Mucki -
Wahre Worte. Vor allem enjoy the ride triffts!
Reisen des Reisens wegen und nicht um einen selbstfindungs oder selbsterfahrungstrip zu machen ;-)
Kati -
Ich muss meinem vorredener vollkommen rechtgeben
Ich sehe das mit dem reisen so der sinn einer reise ist auch wieder nach hause zukommen selbst normadeden kommt immer wieder an die selben platze zurück
Mike -
Meiner Erfahrung nach reist niemand einfach nur so. Manche Reisende sind sich ihrer Motive bewusst, manche machen sich was vor. Was genau am Reisen setzt deinem Leben das Sahnehäubchen auf?
Ich meine, dass jeder “um zu” reist. Der eine, um zu flüchten. Die andere um etwas zu erleben, erfahren, entdecken, auszuprobieren oder kennenzulernen, usw.
Wer tief im Herzen ein Nomade ist, reist um zu Hause zu sein. Wer tief im Herzen eher sesshaft ist, reist vielleicht um sich nach der Rückkehr der Heimat zu erfreuen.
Es gibt so viele Gründe, um zu reisen. Reisen um des Reisens willen erscheint mir als Grund etwas oberflächlich. Ich bin sicher, dass auch du einen tieferen Grund hast. :-)
Reisen ist für mich außerdem sehr viel mehr als sich an einem entfernten Ort aufzuhalten. Eine Geschäftsreise nach Amerika empfinde ich beispielsweise nicht als eine “Reise”, sondern nur als aufwändig zu erreichenden Auswärtstermin. Starbucks und Hostels sehen auf der ganzen Welt gleich aus.
Aber über’s Wochenende zu Fuß ein paar Dörfer im Umland zu erkunden und mit der örtliche Bevölkerung in Kontakt zu kommen, kann eine abenteuerlich Reise in eine fremdartige Welt sein.
Mich machen Reisen glücklich, die nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern in die Tiefe gehen. Dazu gehören auch Krankheiten, Unfälle, Konflikte mit Behörden uvm.
Vielleicht ist “glücklich” das falsche Wort. Die Reisen, die mir in der Erinnerung geblieben sind, haben mich nicht glücklich gemacht, aber tief im Inneren befriedigt.
Bei diesen Reisen gab es aber immer ein “um zu”.
Peter Wech -
Super Beitrag, die Worte könnten von mir stammen. Ich habe sie schon 1000 Mal wiederholt. Auch ich bin schon auf der Suche losgezogen, bin schon geflohen und dann auch 100% glücklich gereist und was man drinnen hat, nimmt man auch mit und so wird die Reise nur so gut, wie man sich auch im Innern fühlt.
Danke für den Beitrag (ich wünschte mir nur, dass du das F-Wort nicht so grosszügig brauchen würdest, aber das ist meine persönliche Meinung, sorry). Nadine
Nadine -
Hallo Conny,
Reisen sollte mich nicht glücklich machen, aber darf es denn?
Was ich meine ist, das Leben zu hause ist doch ein ganz anderes als das Leben auf Reise, vielleicht so anders wie das Leben mit Kindern und das ohne Kinder.
Und nun gibt es Menschen, für die Kinder zu einem erfüllten Leben dazu gehören, die ohne Kinder nicht glücklich sein können. Und es gibt Menschen die Reisen brauchen, weil es in Ihrer Natur liegt.
Bist Du nicht auch so eine, der der Schuh „Leben au Reise“ besser passt als der ohne Reise?
Freue mich auf deine Antwort.
Alles liebe Björn
Weltreise-Bjoern -
Hey Conni.
Dein Beitrag kommt bei mir ebenfalls genau zur rechten Zeit, da ich momentan in Portugal bin und mir selbst die Frage gestellt habe, warum ich denn nun hier bin. Da sich in meinem Leben vor meiner jetzigen Reise vieles- in allen Bereichen meines Lebens- radikal verändert hat, habe ich wohl hier nun nach etwas gesucht, was ich daheim nicht geglaubt habe finden zu können. Und somit merke ich nun, dass das definitiv nicht der richtige Weg ist.
Und du hast absolut Recht- man muss einfach mit sich selbst im Reinen sein, sich über seine Probleme klar werden und nur so, kann das Reisen einem das geben was man sich wünscht.
Eine Reise sollte nur des Reisen willens sein und der Freude, die damit einhergeht.
Danke dir für den Beitrag und auch alle anderen Beiträgen auf deinem Blog.
Keep on living the dream!
Denise -
Wegen Problemen würd ich auch nie eine Tour machen.Mit Anfang zwanzig ist es ein unbkümmertes Abenteuer.Mit Mitte fünfzig möchte ich einfach nochmal raus aus dem Job und herausfinden will ich das weiter so.
thomas -
Ich finde auch, dass man Antworten auf all seine Fragen immer nur in sich selbst findet, egal welcher Art. Aber entdeckt man sich selbst auf einer Reise nicht auch immer etwas mehr? Ich bin grad selbst auf meiner ersten großen Reise alleine durch Neuseeland und habe hier so viel Zeit für mich selbst wie schon lange nicht mehr. Eine Reise muss nicht immer eine Flucht sein, wenn man auf der Suche nach etwas ist. Sie ist natürlich auch nicht die Antwort, aber manchmal vielleicht der Weg dorthin; ein neuer Weg zu sich selbst und den ganzen Antworten in sich.
Jamy -
Das ist echt ne interessante Frage. Ich stimmer Dir einerseits zu, aber andererseits auch nicht. Reisen ist definitif keine Garantie, dass man sich findet. Ich kenne aber auch viele Leute, die ihr normales Leben hinter sich gelassen haben, um zu reisen und waehrend der Reise herauszufinden, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen (ich gehoer auch dazu). Die meisten haben gemerkt, dass Besitztuemer, ihre 9 to 5 jobs, oder alles andere was die Gesellschaft von ihnen erwartet, sie nicht mehr gluecklich machen. Das haben sie aber nur gemerkt, da sie auf reisen waren.
TammyOnTheMove -
Huhu Conny!
Ich muss gestehen ich war eine von denen die “geflüchtet” ist. Far far away Australia here i am!
Job war beschissen, eine richtige Sackgasse….Beziehungstechnisch hab ich auch reihenweise in die Tonne der Arschlöcher gegriffen (sorry für den Ausdruck). Und sonst ist auch alles was nur ging schief gelaufen.
Als eine Freundin dann meinte: Hey ich geh nach Aussie. Meinte ich nur: Hey ich komm mit.
So… nun sitz ich nach 2 Monaten hier, ich weiß zwar immernoch nicht welche konkrete Richtung ich einschlagen soll, aber ich habe aus Deutschland nette Jobangebote bekommen. Ich hab hier jemanden kennengelernt der es eventuell wert wäre sogar das Heimatland zu ändern…Und ich habe so ungefähr eine Vorstellung bekommen was mich später Glücklich machen könnte.
Ich denke man darf das Glück nicht zwingen zu einem zu kommen. Manchmal steckt man in einer Sackgasse und muss einfach nur mal die Richtung ändern um eventuell wieder seinen eigenen roten Faden zu finden.
Und ich finde Reisen kann einem Seiten an sich selbst zeigen die man nicht für möglich gehalten hat…
Also mein Fazit: Reisen macht nicht glücklicher, aber es öffnet einem die Augen um glücklicher werden zu können.
Ganz liebe Grüße aus Down under
Isa -
Hey Conny,
ich kann die hier auch nur Recht geben. Hab das Glück gehabt die letzten zwei Jahre finanziell nicht an einen Job gebunden zu sein und ich war einfach soo glücklich! Egal wo ich war!! Alles war schön und jeder war nett egal wo ich war!! :) Nun arbeite ich wieder seit September 40h und studiere nebenbei und bum! das Blatt hat sich schlagartig gewendet. Aber auch hier versuch ich mir nun die positiven Dinger heraus zu piecken (was nicht immer leicht ist) aber solche Zeiten machen einen nur stark wenn mal noch härtere Zeiten auf einen zu kommen. Aber ich freu mich schon drauf, wenn mein Studium nächstes Jahr vorbei ist und ich hoffentlich meinen Traum vom ortunabhängigen arbeiten verwirklichen kann und dann die Welt wieder mit 100% Zufriedenheit erleben kann! :)
Marion -
Liebe Conni, super Artikel, super geschrieben und du hast ja sooo recht damit! Gratuliere, einfach wunderbar! wünsche dir noch viele wunderschöne, spannende und interessante Reisen voller glücklicher und bereichernder Augenblicke und Erlebnisse! Silvia
Silvia -
Schoen ausgedrueckt! Meine Mama hat mir schon beigebracht, dass man sicher immer ueberall selber mitnimmt….
Anysroad -
Wenn ich Conni richtig verstanden habe: Wenn man vor Problemen wegläuft (-reist), rennen sie sowieso im Schweinsgalopp hinter einem her. Ob man will oder nicht. – Das finde ich auch!
Aber manchmal hilft das Wegfahren, wenn man eine Fragestellung nicht klären kann, sondern im unfruchtbaren Grübelmodus steckenbleibt: andere Umgebung, Abstand, Erholung, frische Gedanken, neue Leute mit neuen Ideen kennenlernen…… Auch was schon in einem liegt, muss man ja manchmal erst “ausgraben”. :-)
Susanne -
Danke für den tollen Artikel. Man denkt immer wenn man den Ort wechselt bleiben die Probleme und die Unzufriedenheit zurück aber mit diesen sollte man sich einfach auseinander setzten um zufrieden reisen zu können. Ich nutzte meine restliche Zeit um mit mir selbst wieder ins reine zu kommen und Starte dann hoffenlich glücklich ins neue Jahr und in meine Langzeitreise. Viele Grüße nach Mexiko
Florian -
Du ahnst nicht wie passend dieser Artikel gerade auf meine Situation passt. Genau das habe ich auch in den letzten Wochen festgestellt. Ich war in SOA, um für mich herauszufinden, wie es beruflich weitergehen soll. Und was war? Nach viel, viel Ablenkung kam: … Nix, nada, niente! Einfach keine Antwort “aus dem off”. Erst als ich aus Krankheitsgründen einige Zeit im Hostelbett lag und nur mit mir alleine war, kristallisierte sich langsam eine Antwort heraus. Und genau hier liegt der Kern des Ganzen, den du ja auch schon bechreibst: Die Antworten liegen IMMER irgendwo in dir und nirgendwo sonst auf der Welt! :) Danke für deinen Blog!
Christine -
Hi Christine, eine schöne Geschichte, aber hat nicht auch die Reise dich irgendwie an das Ziel in dir selbst gebracht? Sicher, die Reise selbst bringt keine Antworten, doch sie lässt dich Erfahrungen machen und Grenzen erkennen sodass du innerlich daran Wachsen und Verstehen kannst. So sehe ich das. Ganz klar, wer nur weiß wo er hin will, aber nicht weiß wo er selbst steht, der wird sein Ziel nie erreichen. Das mit den “um-zu”-Gründen sehe ich etwas anders. Natürlich kann ich Reisen um etwas tolles zu erfahren, mich selbst zu erfahren.
John -
Booom! Agree zu 100 %. Nachdem ich von einem Auto in Sydney angefahren worden bin und beinahe drauf gegangen bin, bin ich vor allem geflüchtet. Viel Parties, viel Reisen, einfach ständig busy sein. Für über zwei Jahre. Auf gar keinen Fall andere Gedanken zulassen!
Habe mich dann mal ZU HAUSE hingesetzt und mich selbst analysiert und mir meine eigenen Ängste und Gedanken angeschaut und siehe da, ganz schön viele Macken die ich hatte. Danach war das reisen viel einfacher und hat viel mehr spaß gemacht.
Heute bin ich 100 % Glücklich. Ich will nichts anderes machen. Es macht alles Spaß und wenn es mal keinen Spaß macht, dann muss man eben den Blickwinkel ändern.
Happy Blogging und Happy Weekend!
Sebastian @ Off-The-Path.com -
Das ging mir ähnlich. Als ich plötzlich sechs Monate Zeit für eine Reise allein durch Südamerika hatte, hatte ich auf einmal sehr viel Zeit für mich und meine ganzen Macken und Ängste. Keine rettenden Ablenkungen mehr, die mir das ersparten :-) Und in dem Moment, in dem ich das große Ziel aufgegeben hatte, alle Ängste und Macken zu optimieren, war Reisen auf einmal wie Autofahren ohne angezogene Handbremse: Schnell, lebendig und so spaßbringend, dass die Ziele nicht mehr so wichtig waren.
Gregório -