Die Zeiten ändern sich: Bin ich noch Backpacker?

bin ich noch backpacker
Meine erste richtige einmonatige Backpackertour ging 2004 durch Thailand – damals war ich 20 Jahre alt und angehende Studentin.

Für vier Wochen hatte ich 500 Euro zur Verfügung.

Wir haben in den billigsten Unterkünften gehaust, das billigste Essen gekauft und die billigsten Formen der öffentlichen Verkehrsmittel genutzt.

Seitdem sind 10 Jahre vergangen.

Die meiste Zeit zwischen dann und jetzt bin ich immer günstig gereist – on a Budget sozusagen.

Immer mit der Frage:

Wie kann ich Geld sparen und trotzdem viel Spaß unterwegs haben ohne ein nerviger Pfennigfuchser mit Rucksack auf dem Rücken zu sein?

Die Zeiten haben sich sehr geändert in den letzten zwei Jahren.

Ich habe mich verändert, mein Leben hat sich verändert, meine Art zu reisen hat sich verändert.

Mittlerweile bin ich 30 Jahre alt und ortsunabhängig selbständig mit mehreren Online Unternehmen (u.a. Blog Camp und Transit Media) von überall wo es Internet gibt. Ich habe ein sehr gutes monatliches Einkommen.

Ich muss mir kein Geld mehr für eine Reise ansparen – ich packe meinen Rucksack wann ich will und starte einfach, denn als digitale Nomadin verdiene ich Geld auch wenn ich unterwegs bin.

Ich reise nicht mehr nur um zu reisen, sondern um unterwegs produktiv zu arbeiten und Orte dabei tiefer kennen zu lernen.

Ich genieße etwas mehr Annehmlichkeiten.

Ich selbst kann mir nicht mehr vormachen ein klassischer Backpacker zu sein.

Doch wo hört der Begriff auf?

 

Warum ich nicht mehr eine klassische Backpackerin bin:

  • Mein Reisebudget unterwegs ist nicht mehr limitiert und hat sich im Schnitt verdrei- oder vierfacht seit meinen Anfängen vor 10 Jahren.
  • Ich habe keine große Lust mehr in Hosteldorms zu schlafen und mir immer die günstigste Unterkunft zu suchen um in abgerockten Betten zu schlafen. Hier und da lass ich mir auch gern ein schönes Hotel raus.
  • Mich langweilt es bis zum letzten Pfennig Verkäufer runterzuhandeln.
  • Mir ist Ernährung und gutes Essen auch unterwegs sehr wichtig, daher gebe ich gern mehr Geld dafür aus.
  • Ich nehme öfter Taxis vor Ort und fliege von A nach B, statt öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.
  • Ich gebe mehr Geld für Flüge aus, die zu menschlicheren Zeiten fliegen als 6 Uhr morgens.
  • Ich gönne mir unterwegs mehr Dinge: Einen coolen Ausflug, Yogastunden, Auto mieten…
  • Ich suche mir die Länder nicht mehr danach aus, wie günstig sie zu bereisen sind.
  • Und: Ich gehe auf die 31. zu! Pah!

Warum ich trotzdem noch Backpackerin bin:

  • Ich reise auch jetzt immer mit einem kleinen Rucksack.
  • Mir ist ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis immer noch wichtig (doch wem ist das nicht?!).
  • Ich reise immer noch individuell und unabhängig.
  • Ich liebe Hostels und den sozialen Aspekt, den sie bieten. Bevorzuge aber dabei nun Einzel- bzw. Doppelzimmer und entscheide mich oft für das schönere statt günstigere.
  • Ich esse immer gern in kleinen, einheimischen, günstigen Restaurants – lege aber mehr Wert auf die Qualität des Essens.
  • Wenn ich stundenlang an Grenzen zwischen zwei Ländern abhängen muss, kein Problem.
  • Wenn der einzige Platz im Bus auf dem Dach ist, nehme ich den.
  • Wenn ich merke dass ich abgezockt werde, shoppe ich nach besseren Preisen.
  • Wenn es die bessere Option ist statt zu fliegen einen 20-stündigen Nachtbus zu nehmen von A nach B, jammere ich nicht rum, sondern hau mich rein.
  • Ich hänge immer noch gern mit anderen Backpackern ab. Aber fett Party brauch ich nicht mehr.

Mir geht es nicht mehr nur um günstiges Reisen, sondern um einfach meine Reisen so zu gestalten, wie ich sie will. Mit einem Rucksack auf dem Rücken.

Und mit der Absicht die schönstmöglichen Erfahrungen zu haben und die Freiheit des Reisens zu genießen.

Ja, ich bin bequemer geworden und habe mittlerweile die Kohle, es mir leisten zu können.

Es macht mir nichts mehr aus Geld auszugeben. Das ist wohl die Essenz des Ganzen.

Die günstigsten Optionen sind einfach nicht mehr die besten Optionen für mich.

Hinzugekommen ist auch, dass ich unterwegs täglich arbeite.

Das lässt sich nicht so gut in Mehrbettzimmern und vollen, lauten Hostels – ich brauche meinen eigenen Space, guten Schlaf, mehr Privatsphäre und einen Rückzugsort nur für mich. Ich brauche mehr Ruhe und sehne mich nach spirituellen Erfahrungen unterwegs.

Ich weiß einfach heutzutage auch viel mehr was ich von meinen Reisen möchte und was mir gut tut – und dass es manchmal etwas mehr kostet das zu erreichen.

Das heißt aber gleichzeitig auch nicht, dass ich immer die teurere Option wähle, nur weil ich nun das Geld habe. Ein teurerer Preis heißt nicht immer unbedingt, dass die Erfahrung deswegen besser ist.

Es heißt auch nicht, dass ich von meinem hohen Roß diejenigen verurteile, die wenig Geld für ihre Reisen zur Verfügung haben und jeden Cent umdrehen müssen. I’ve been there, Leute, und so ist das halt nun mal.

Doch hoffe ich dabei, dass, wenn du dazu gehörst, du trotzdem die für dich besten und schönsten Erfahrungen aus deinen Reisen holen kannst.

Bin ich nun also Flashpacker?

Keine Ahnung was ich bin. Ich würde gern ein neues Wort dafür erfinden. Oder auch nicht.

Eigentlich ja auch wirklich scheißegal.

Ich will einfach nur weiterhin das tun, was mich glücklich macht – reisen und meine Freiheit dabei genießen.

Mit meinem Rucksack auf dem Rücken.

 

Wie ist das bei dir? Versuchst du immer so günstig wie möglich zu reisen? Oder hat sich mit der Zeit auch bei dir etwas verändert?

 

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Conni

49 Kommentare

    Hey Conni,
    lese Deinen Blog jetzt seit einem halben Jahr. Ich freu mich über die Weiterentwicklung und bin schon sehr gespannt auf Relaunch und Rebranding. Wie schön, dass es nie langweilig wird mit Dir.
    LG Claudia

    Hey!
    Ich komm aus einer ganz anderen ecke…ich lebe und reise seit 13jahren mit dem eigenen wohnmobil rum. Dabei haben wir von europa über den vorderen osten bis ägypten und nord-westafrika so ziemlich alle länder bereist, die man halbwegs gut erreichen kann. Jetzt sind uns mal die fahrzeugtauglichen destinationen ausgegangen also sind wir gerade auf unserem ersten reinen backpacker trip in südoatasien für 5monate.
    Die frage der definition hab ich mir auch schon gestellt….aber eigentlich geht es doch darum – zu reisen!
    Ich finde jedes land hat seine eigenarten und manchmal muss man sich einfach mehr luxus gönnen, um unannehmlichkeiten zu ertragen.

    Und wer wirklich voll sein eigenes ding im leben durchzieht, der passt warscheinlich sowieso in keine schublade ;-)
    Vielen dank für die inspiration und weiter so!
    Lg u-lia

    Hallo Conni,

    ich verfolge deinen Blog schon seit einiger Zeit und ich strebe einen ähnlichen Lebensstil an. Allerdings bin ich erst 17 Jahre alt und ich habe noch keine Vorstellungen was ich nachdem Abi machen soll? wollte mal fragen was du für einen Beruf studiert hast und welche Berufe sich mit solch einem Leben vereinen lassen? Liebe Grüße, Sabine

    Hallo Conni,

    es ist interessant die Entwicklung deiner Art und Weise des Reisens zu sehen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man nach mehrjähriger Reiseerfahrung irgendwann einfach “müde” ist, ständig nach den günstigsten Optionen zu suchen. Irgendwann kommt der Punkt an dem man sich einfach das Restaurant/Hostel/Hotel/ aussuchen möchte worauf man Bock hat, ohne dabei jeden Cent umdrehen zu müssen. Ich gebe dir recht, du musst der “Sache” keinen Namen geben, ob Backpacker/Flashpacker/Luxuspacker oder wie auch immer.. hauptsache es erfüllt einen was man macht.

    Liebe Grüße,

    Sarah

    Ich bin auch schon viel mit dem Rucksack individuell gereist, aber ich würde mich trotzdem nicht als Backpacker bezeichnen. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass mir die Weltanschauung der Backpacker suspekt ist. Die meisten sind politisch links und halten sich für die besseren Menschen, weil sie anscheinend Dinge erleben, die die Spießer nicht kennen. Spießer sind diejenigen, die jeden Tag zur Arbeit gehen und nicht individuell reisen. Die Backpacker halten sich für tolerant und sozial, aber eigentlich sind sie intolerant gegenüber allen, die einen anderen Lebensstil pflegen und schauen auf die bemitleidenswerten Menschen, die den Sinn des Lebens nur in Ihrer Arbeit/Familie sehen, herab. Auch nervt mich die “Geiz-ist-Geil” Mentalität der Backpacker. Es muss immer das billigste Fortbewegungsmittel sein, auf jedem Basar wird um Centbeträge gefeilt. Für mich ist es einfach asozial, wenn ich Backpacker in Kambodscha sehe, die auf einem Markt um 20 Cent um ein Souvenir feilschen, nur um das Gefühl zu haben, nicht verarscht zu werden.
    Backpacker neigen auch dazu, Probleme aus dem Weg zu gehen. Es wird eine Offenheit vorgetäucht, indem mit jedem Small Talk betrieben wird. Wird der Gegenüber aber anstrengend, sucht der Backpacker schnell das Weite. Warum soll man sich auch mit Menschen tiefgründig auseinandersetzen. Um die Ecke wartet schon der nächste Backpacker für die kommenden 1-2 Tage. Bieheungsängste und Oberflächlichkeit stecken häufig dahinter.

    Ich fühl mich auch dann als “richtiger” Backpacker wenn ich im Einzelzimmer schlafe und meine eigene Dusche habe. Klappt das mal nicht, dann geht’s auch gut im Dorm.
    Und zum Thema Transport kommt’s halt drauf an: will ich möglichst schnell von A nach B oder will ich eher langsam und “landestypisch” reisen? Ich habe viele nette Geschichten in Bussen und Zügen erlebt, die voller Menschen waren, mit denen ich mich kaum verständigen konnte. Auch das gehört für mich dazu. Wenn man es sich aussuchen kann – umso besser.
    Auch ich finde, auf das Gefühl an sich kommt es an. Ich bin übrigens schon in meinen Vierzigern und habe das Backpacking und Travellern eigentlich erst jetzt so richtig für mich entdeckt. Auch hier stimmt es wohl: ist keine Sache des Alters sondern eher der Einstellung!
    Ganz klasse finde ich auch, dass weder Herkunft, Geschlecht, Religion oder Alter wirklich eine Rolle spielt – es passt oder es passt nicht. Das ist für mich ein wichtiger Aspekt von Freiheit und ich geniesse das sehr.
    Mitte Dezember geht’s wieder los, diesmal mit einem Teil meiner Familie…..:D

    Geht mir genauso. Und, ja, die Zeiten aendern sich.

    Ganz so richtig Backpacker war ich noch nie. Ein Dorm hab ich bis anhin nur von aussen gesehen.

    Wie man es nennt spielt ja eigentlich keine Rolle, haupsache man hat Spass, liebt was man macht und geniesst es. Du machst das definitiv richtig.

    Ich bin jetzt 50 und reise immer noch am liebsten mit dem Rucksack. Ich brauche kein 5-Sterne-Hotel, aber als ich vor 2 Jahren durch Indien bin, war ich froh, daß ich nicht in jedem schmuddeligen Rattenloch übernachten musste. Es geht ja auch um meine Gesundheit, und die ist mir gerade in Indien viel wert. Ich war auch öfters bei ayurvedischen Massagen, die jede Rupie wert waren, und ich kann das nur empfehlen. Was ich auch toll finde, einmal großzügig gegenüber Menschen sein, denen es nicht so gut geht wie mir, und denen Trinkgeld zu geben. Oft sind es “teure ” Highlights, die eine Reise unvergesslich machen, wie die Woche, wo ich mit Beduinen auf dem Kamel durch die ägyptische weiße wüste bin. Das hat ein paar hundert euro gekostet, aber es war es wert, und ich kann es nur jedem empfehlen

    Du bist durch und durch und nach wie vor Backpacker! Auf Reisen macht es keinen Unterschied wieviel Kohle Du hast. Die Reisen unternimmst Du so oder so. Du blickst doch beim Reisen immer darauf, die Kohle nicht aus dem Fenster zu schmeißen. Nicht? Dann gib den Blog auf!

    Sehr interessante Betrachtungen.

    Es gibt dann noch Leute wie mich, die nie Gelegenheit hatten als Backpacker unterwegs zu sein (zwei Kinder mit Anfang 20 bekommen) und dann eines Tages vor der Möglichkeit stehen vieles in der Hinsicht nachzuholen.

    Mit Mitte 50 fängt man sicher nicht mehr als klassischer Backbacker an.
    Ich jedenfalls nicht.

    Meine Reisebegeisterung war all die Jahren ungebrochen und wurde auch mit Kindern gelebt. Nun sind sie lange groß.

    Und ich habe eben gerade einen Karriere Knick bewusst herbei geführt, der mir
    a) das Geld
    b) die Zeit und
    c) Freiheit gibt
    so zu reisen, wie ich das immer wollte.

    Und dann treffe ich im Netz auf Conni und hab Blut geleckt. Und als nächstes begegnen mir Leute, die mir genau diese Netz-Vagabunden Jobs anbieten. Ich komme mir vor wie in der Achterbahn. Wie toll!!

    Backbacker? Nein.
    Flashbacker? Auch eher nicht.
    Aber als was bin ich dann bald unterwegs? Wie heisst das denn nun?

    Samstag fahre ich los an die Ostsee. Ich muss das mal langsam angehen lassen. Habe ein bisschen Angst vor der eigenen Courage. Echt jetzt!!

    Aber wie gesagt….. deine Überlegungen sind mir sehr hilfreich.

    Danke dafür. Und überhaupt für viele andere Anregungen auch. Du machst vielen Mut. Nicht nur mir.

    Hi conni!

    Also ich würde sagen, nach diesen Maßstäben ist man Individualreisender. Ich finde das Wort passend, denn man sucht sich genau das, was zu einem passt und worauf man Bock hat.

    Ich habe ebenfalls mit 19 meine erste backpacking Tour durch thailand gemacht… jetzt bin ich 27 und war letzte Woche in einer Ferienwohnung am Gardasee. Spießig sagen viele. Mir egal! Ich war beim Trekking, war jede abend in feinen kleinen Trattorias essen und hab in den Tag gelebt. Ich glaube jeder darf seine Reisen so gestalten, wie er will.. egal wohin es geht, welches budget man verbrät oder was man unternimmt. Das unterscheidet den Individual-Reisenden dann aber immernoch vom Touristen und Pauschalurlauber. :)

    Liebe Conni,

    mir geht es ganz genauso. Und ich geniesse es. Toller Artikel!

    Also ich gehe jetzt auch auf die 30 zu, aber da ich in allem immer ein Spätzünder war, habe ich auch das Reisen erst spät für mich entdeckt. Jetzt versuche ich gerade aus dem Hamsterrad auszusteigen. Trotzdem muss ich dabei auf fast jeden Cent achten, also nehme ich, wenn auch oft ungern, eher das Mehrbett- als das Einzelzimmer. Ich suche aber auch eher nach ruhigen Hostels als nach Partyabsteigen ect… Ich nehme also schonmal das die Unterkunft die vielleicht 2€ mehr pro Nacht kostet, wo ich mir aber sicher bin, das ich meine Ruhe habe, trotz Dorm. Trotzdem kann ich mit definitiver Gewissheit sagen: Hätte ich das Budget nicht im Nacken, würde ich auch mal ein Einzelzimmer mehr mitnehmen! ;)

    Man kann alles sein! Mal Backpacker, mal Flashpacker oder auch mal pauschal in der Sonne brutzeln- hauptsache, Du hast Spaß! Wir sind nun seit 9 Monaten unterwegs, und es hat sich durch die Dauer der Reise und das Bloggen Einiges verändert. Wir schauen uns nach ruhigen Chill-Orten um, wo wir uns ein paar Tage Zeit zum Reflektieren und Schreiben nehmen. Ab und an muss auch mal statt Streetfood ein Burger mit Pommes her und es gibt Tage, da glotzen wir einen Movie nach dem Anderen auf dem Laptop :-) Super Bericht, LG, Aylin

    Hey, dein Beitrag spricht mir aus der Seele. Ich bin genauso alt wie Du und blicke auf eine ca. 12jährige Backpacker Karriere zurück. Ich merke auch, dass sich meine Reisegewohnheiten grundlegend verändert haben. Neben den von Dir benannten Punkten kommt noch hinzu:
    – Früher wollte ich so viel wie möglich sehen und alle Sehenswürdigkeiten und auch Nachbarländer abklappern. Heute sehe ich das viel entspannter.
    – Bei mir haben sich in den 12 Jahren auch einige Lieblingsländer herauskristalisiert und ich schaue mir auch einige Städte gerne mehrmals an. Früher wollte ich immer eine neue Stadt/Land entdecken und abhaken.
    – Für Flüge zahle ich gerne deutlich mehr, sofern sie in meinen wenigen Urlaub perfekt reinpassen. Und kurze Transitzeiten, bzw. Verbindungen sind mir wichtig. 4 Stunden Transit ist beispielsweise ein halber Urlaubstag!
    – Wenn ich ohne Freundin reise, spare ich eigentlich nur am Zimmer. Da nehme ich meistens noch Dorms.
    – 10 Stunden Busfahrt kommen eigentlich nicht mehr in Frage – wegen meinem begrenzten Urlaub.

    Letztens bin ich mit ein paar jüngeren Backpackern temporär gereist. Ich habe mich dabei erwischt, dass ich mir über deren Einstellung: Nur das Billigste, alles herunterhandeln, kaum Trinkgeld geben, ständig diskutieren, in mehrern Hostels und Veranstalter nach Preisen fragen ganz schön geärgert habe! Das hing auch damit zusammen, dass die alle sehr links eingestelt waren und dass ich das als Widerspruch gesehen habe. Wenn man immer nur das Billigste kauft und geizt, werden die Gehälter und Arbeitsbedingungen auch nicht gerade besser. Außerdem sprechen wir in vielen Ländern von sehr armen Menschen. Wenn man dort dann um Cent Beträge handelt, nervt das! Dann sind mir einige Neureiche fast lieber!

    Hi,

    ja, das günstige Reisen bringt einen automatisch dazu näher an der Umwelt zu sein. Ist sozusagen eine Ausbildung zum anders Reisen. Irgendwann hat man vielleicht mehr Geld zur Verfügung und nimmt nicht immer die billigsten Möglichkeiten. Ist aber doch immer noch Backpacking. Könnte man Backpacking Deluxe nennen, obwohl Luxus was ganz anderes ist. Hm evtuell Pro Backpacking oder so.

    Gruesse,
    Karsten

    Hi Connie!

    Und um ganz ehrlich zu sein ich steh drauf kein “klassischer” Backpacker mehr zu sein. Ich hab das alles bis zum Umfallen praktiziert und mittlerweile interessiert es mich nicht mehr um 1 Euro zu feilschen bei der Unterkunft.

    Die Welt dreht sich weiter und da Backpacking als Wort inflationär verwendet wird, braucht man nur abwarten, bis sich das nächste Modewort etabliert.

    Wie wärs mit traventrepreneur? der/die reisende UnternehmerIn. Okay das ist schwierig auszusprechen. ;-)

    Frage mich, wozu wir diese Label benötigen..um uns einer Gruppe zugehörig zu fühlen? Um Alleinsein nicht zu spüren? Als Eintrittskarte/Orientierung für irgendwas?

    Über Begriffe zu diskutieren ist müßig. Jeder ist anders, reist anders.
    Mit 20 bin ich als Anhalter gefahren (ging damals noch).
    Jetzt, mit 63 bevorzuge ich die First/Business.
    Ich erlebe genau so viel oder wenig, je nachdem wie offen ich bin.

    Wenn du einen Blog, der Planet BACKPACK, heisst, betreibst, dann ja, die Frage nach den Labels kommt irgendwann auf.

    Das spricht mir total aus der Flashpacker-Seele! Manchmal sind ein paar Euro mehr einfach UNBEZAHLBAR! ;-)

    Hi Conni,

    das, was du hier schreibst,kann ich voll und ganz unterschreiben. Ich bin vor kurzem zu einem ähnlichen Schluss gekommen.Auch bei mir haben sich in den Jahren die Präferenzen beim Reisen verändert.

    Es kommt noch was anderes dazu: Ich bin fast eine Dekade älter als du und ich merke, dass ich heute eine schlaflose Nacht in einem Bus nicht mehr ganz so leicht wegstecke wie noch am Anfang meiner Backpacker-Karriere. Ich bin dann zwei Tage schlapp und das ist mir die Ersparnis am Ende nicht wert.

    Und nicht nur die Art, wie ich unterwegs bin, hat sich verändert, sondern auch, was mich am Reisen interessiert und vor allem auch: Welche Reiseländer mich reizen.

    Ich denke, so ein Shift bei den Traumzielen erleben die meisten.Ist dir beispielsweise schon einmal aufgefallen, dass du in Thailand und Australien sehr viele Traveller findest, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, während beispielsweise Afrika eher Leute um die 40 anzieht? Das liegt vielleicht auch am Preis. Aber bei mir war das so, dass Afrika bis vor kurzem unabhängig von den Kosten ganz einfach nicht auf meinem Radar lag. Oder Papua Neu Guinea. Erst jetzt habe ich gemerkt, dass das eines der spannendsten Länder der Welt ist. Geht dir das nicht auch so?

    Ich habe mich deswegen schon öfters gefragt, ob ich Backpacker oder etwas anderes. Aber eigentlich ist das echt egal. Wichtig ist doch bloss, dass du auf die Art und Weise reist, die für den Lebensabschnitt, in dem du dich befindest, gerade richtig ist.

    Gruss,
    Oli

    Kommt ganz auf das Land und den Trip an.

    Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich als “Vagabonder” unterwegs bin. Also wirklich wirklich nah an den Leuten und der Kultur.

    Ab und an sehne ich mich dann natürlich auch nach mehr Komfort – ist aber selten drin aus Budget-Gründen und das ist auch voll ok.

    Cooler Artikel!

    Ben

    Gerade jetzt, wo wir seit 1,5 Jahren mit Kind unterwegs sind, habe ich mir auch diese Fragen gestellt. Was für Reisetypen sind wir jetzt geworden? Wollen wir so reisen? Was tut uns gut? Auch ich war der klassische Backpacker. Aber jede Lebensphase hat ihre eigene Art zu reisen. Zumindest für mich. Und es ist auch so spannend, Neues auszuprobieren. Wir waren jetzt tatsächlich in unserem ersten Allinclusiveurlaub. Total spannend, weil unbekannt. Aber trotzdem nicht meins. Mir geht es auch wie Dir: Wir genießen es, zum Beispiel nicht mehr trampen zu müssen (was früher Spaß gemacht hat) und beispielsweise spontan nach einer anstrengenden Phase ein Hotel mit vielen Annehmlichkeiten zu buchen. Und trotzdem bin ich auch weiter Fan vom Couchsurfing beispielsweise. Das Leben ist bunt!

    Ich habe noch nie gerne in Dorms geschlafen und bevorzugte stets Einzel- oder Doppelzimmer. Das ist mit ein Grund warum ich mich für mein aktuelles Projekt für einen Roadtrip mit einem Camper entschieden habe.

    Ich liebe es unabhängig zu sein und mich nicht ständig nach günstigen Unterkünften umsehen zu müssen, möchte aber trotzdem eine Art Base haben.

    Aktuell bin ich noch ohne Auto unterwegs (das Verschiffen zieht sich) und tingle als klassischer Backpacker durch LA was auch seinen Charme hat.

    Ich würde nicht sagen dass ich jetzt mit ü30 Probleme damit habe mit dem Rucksack nach dem günstigen Zimmer zu suchen aber solche Aktionen, wie oben schon jemand geschrieben hat, für 5 Euro billiger 2 Stunden vollbepackt durch die Pampa zu laufen – das mach ich nicht mehr.

    Hi Conni

    Ich bin auch grad daran mich zu orientieren und mir Gedanken darüber zu machen was ich denn genau bin!
    Ich find es aber eigentlich nur wichtig, dass man ehrlich zu sich selber ist und sich selber treu bleibt. Ob ich nun Backpacker oder Flashpacker oder Oldpacker oder was auch immer bin Hauptsache ich pack meine Sachen und lebe mein Leben! Das Reisen ist halt die wundervollste Sache dies zu tun und ich für mich find auch, dass ich lieber einen gewissen “Luxus” habe auf Reisen (Das war 2005 bei meinem Australientrip aber auch noch anders). Aber den Luxus findet man sehr wohl auch in Hostels!

    Ich bin grad auf der suche nach einer coolen Tauchbasis wo ich mein DM machen kann und auch da will ich nicht einfach den günstigsten, sondern einen, bei dem ich viel profitieren kann und dann geb ich gerne auch mal etwas mehr aus!

    Aber ich find deine Auseinandersetzung mit dem Thema sehr cool! Es tut immer gut, sich über sich selber und sein tun Gedanken zu machen!

    Enjoy you live
    Liebe Grüsse aus NZ in ein paar Stunden Bali
    Marco – the zenbackpacker

    Den Begriff flashpacker habe ich erst vor ein paar Tagen kennengelernt *lach* und mir dann auch überlegt, in welche Schublade ich passe. Mit gut Mitte 40 reise ich immer noch mit Rucksack durch die Welt, immer noch (meist) mit öffentlichen Verkehrsmitteln, gönne mir aber ab und an einen Wagen mit Fahrer (ist ja in Indien oder Myanmar erschwinglich) und ein besseres Zimmer. Selbst zu Studentinnenzeiten hatte ich aber immer mein eigenes Zimmer mit Bad, aber eben auch wie jetzt immer noch in günstigen Guest Houses. Was war ich, was bin ich? Egal, individuell und ungebunden unterwegs, weil es einfach eine tolle Art ist, zu reisen. Backpacker, Flashpacker, wurscht oder? Hauptsache, es geht einem gut dabei.

    Heehe. Identitätskrise? Naja.

    Wie viele vor mir (und du selbst) schon schrieben, ist dieses Schubladen-Gedenke eigentlich völlig sinnfrei.

    Und wie Patrick von 101places mal schrieb .. man kann alles sein .. mal Backpacker, mal Flashbacker (echt kein Wort zum Anfreunden), Wanderer, Camper oder doch mal ein Pauschal-Touri wenn sich die Gelegenheit ergibt.

    Solange man sich dabei wohl fühlt und es einen glücklich macht.

    Toller Post, Conny, und wie wahr. Ich bin inzwischen Mitte fünfzig, habe vor Jahrzehnten auch als Backpacker angefangen, bin jahrelang mit dem Rucksack durch die Welt getingelt, und bin heute im Luxus-Segment angekommen, obwohl ich Dir mehr als Recht geben muss, wenn Du sagst, dass teuer nicht unbedingt gut sein muss. Und der Begriff “Luxus” ist sowieso etwas, das sich schwer definieren lässt. Luxus kann auch einfach etwas sein, was man im Alltag nicht hat – wie zum Beispiel die atemberaubende Stille des Nordens, die keinen Cent kostet, wenn man einmal dort ist. Das Ausschlaggebende ist, dass man zu sich selbst steht und sich die Art des Reisens aussucht, die am Besten j e t z t zu einem passt. Ich bin gespannt auf Deine weiteren Reisen und wünsche Dir noch möglichst viele davon.

    Keine Bange. Ich hab mit meinen 37 schon ein paar mehr Lenze :-)
    Ich hab mich immer als (fotografierender) Reisender betrachtet, der das macht was im Moment gerade gut ist.
    Wenn ich hundemüde war, bin ich in das erst beste Hotel, Guesthouse oder Hotel das gerade verfügbar war. Kann ja auch nur für einen Tag sein. Ab und an sich mal etwas gönnen, und sich im Gegenzug darüber freuen wenn man Geld gespart hat.

    Menschen sind eben Menschen. Mit Rucksack, oder auch ohne. Von den einen lernt man, von den anderen nicht. Wer daraus eine Phylosophie macht, für den besteht die Gefahr dass er das beste verpasst.
    Ob ich mehr vom Land habe, wenn ich jeden Tag einheimische Kost esse?
    Ich möchte mal einen Thai sehen, der auf Urlaub in Deutschland jeden Tag Currywurst oder Schweinebraten isst :-)

    Ich finde auch dass diese Definitionen unnötig sind. Meiner Ansicht nach hat Backpacken nicht sehr viel mit Geld zu tun, sondern eher mit der Einstellung. “Backpacken”, das heißt für mich individuell umherzureisen (also seine eigene Tour zusammenzustellen), auf die Einwohner und Kulturen der fremden Länder zu achten, landestypische Speisen und Gebräuche kennenzulernen, sich mit anderen Travellern in Hostels und Bars zu verknüpfen und so viel wie möglich von dem Reiseziel kennenzulernen. Dafür ist ein “Backpack” einfach praktisch, weil man sich nicht mit Koffern herumquälen muss, wenn viele Locationwechsel, mehrere Busfahrten und lange Gehdistanzen zum Hostel anstehen. Jeder der auf diese Art und mit dieser Einstellung reist, ist für mich ein Backpacker – egal in welcher Unterkunft er/sie absteigt oder welchen Flug er/sie nimmt.

    Auf der anderen Seite gibt es Pauschal- und Club-Touristen, wobei speziell zweitere Gruppe ja nur wegen Sonne, Strand und Erholung auf Reisen geht und sich wenig um die örtliche Kultur und Geschichte schert.

    Ich persönlich (eher Anfang als Ende 20) möchte auch in 10 Jahren noch mit dem Rucksack auf mehrwöchige Reisen gehen, auch wenn ich dann bei 35° im Schatten hoffentlich nicht mehr in einem 5qm Zimmer ohne A/C übernachten muss.
    Mehr Geld zu haben ist ja nichts Schlechtes, im Gegenteil: Man hat nur noch mehr Möglichkeiten, durch Touren, Safaris, Kochkurse, Seminare ect das Land kennenzulernen, wenn man nicht auf jeden Cent achten muss.

    Macht mich das dann zum Flashpacker? Traveller? “Wurstsemmel-Tourist”?
    Ist mir egal, solange ich selbst das von meinen Reise bekomme, was ich mir erwarte ;)

    Spannende Gedanken. Ich habe mich nie damit auseinandergesetzt, aber anscheinend bin ich immer schon ein ‘Flashpacker’ + gewesen. Die Backpacking-Extremerfahrung mit Dorm und 20 Stunden Busfahrt und so ist völlig an mir vorbei gegangen.

    Aber gerade hinsichtlich des effizienten Arbeitens von unterwegs völlig nachvollziehbar, dass klassisches Backpacking mit Dorm da zum No Go wird. Es geht nichts über ein gutes Hotel, um Sachen geregelt zu kriegen.Am Ende ist die bessere Unterkunft ja ein lohnendes Investment.

    Was ist denn eigentlich die nächste Stufe nach Flashpacker und wie definiert sie sich?

    Ich schließe mich Tim an, auch bei mir sind Dorm und ewigst lange Busfahrten nie Teil meiner Reiseerlebnisse gewesen – habe vermutlich einfach zu spät mit dem Reisen angefangen…

    Und auf das Essen lege ich ganz besonderen wert, das darf dann auch etwas mehr kosten…

    Don`t worry. Du kannst ein Leben führen, dass für viele nicht möglich ist. Meine Definition für Backpacker ist: frei und ungebunden zu sein, unnötige Luxusgüter nicht benötigen. Ob du jetzt in einem Dorm schläfst oder in einem Einzelzimmer, ist doch unwichtig.

    “Eigentlich ja auch wirklich scheißegal.” Ja. Warum muss jedes Kind einen Namen haben?

    So ist es. Aber mein Blog heißt schließlich Planet BACKPACK, wa ;) Daher wollte ich mal ein paar Sachen und Gedanken dazu niederschreiben..

    Backpacker, Flashpacker? Ist es nicht letztlich egal? Du hast deinen Stil, hast ihn geändert und wirst ihn (vielleicht) wieder ändern. Die Hauptsache ist, es ist dein Leben.

    31, was soll ich da sagen, ich werde 50 und mache Neues, keine Wohnung mehr, alles verkauft,verschenkt, nur noch ein 26 Jahre altes Womo und demnächst geht es auf Reisen. Aber um gleichmal vorbeugen, das ist keine Midlifekrise, es sind meine Frau und ich :-)

    Daher schreibe ich ja zum Schluss auch: “Eigentlich ja auch wirklich scheißegal.” ;)

    Sounds like you are a flashpacker!

    Ich habe genau die gleichen Gedanken. Bei mir kommt es noch stark aufs Land an. In Guatemala und Mexiko habe ich mich noch mehr als Backpacker gefühlt. In Südafrika gerade gar nicht ;-)

    Wieso in Südafrika nicht? Weil teuer?

    Ne, kaum teurer als Yucatán. Aber andere Infrastruktur: Bin mit dem Auto unterwegs und übernachte nur in B&Bs. War nicht in einem einzigen Hostel. Meinen Rucksack trage ich nur vom Kofferraum in mein Zimmer ;-)

    Aber Backpacking heißt für mich auch, individuell zu reisen. Und der Aspekt stimmt noch.

    Ich finde die Grenzen sind fließend. Ich hab schon zu früheren Zeiten oft mal ein besseres Zimmer genommen, wenn das mehr Ruhe und kein Geschnarche von anderen bedeutete. Man kann sich die Räume ja auch einfach mit Leuten teilen, die man kennt. Und ich feilsche zwar gerne aber ich bin mir auf Reisen auch bewusst, dass ich oft der Privilegierte bin, weil ich es mir leisten kann überhaupt dort zu sein.

    Ich denke man ist halt wer man ist und selbst wenn sich die eigene Lebenssituation grundsätzlich ändert, bleibt immer noch was von den alten Gewohnheiten hängen.

    Backpacker zu sein beschränkt sich nicht allein auf den Geldbeutel oder den Fakt, dass man mit dem Rucksack reist. Ich finde es ist eine Lebenseinstellung. Und wenn es halt so heißt – na meinetwegen. Leute brauchen Schubladen.

    Mit der Lebenseinstellung gebe ich dir recht. Aber ich bin halt nicht mehr in meinen 20ern und habe einfach andere Ansprüche mittlerweile ;)

    Da würde ich jetzt, nicht nur wegen der 31, glatt mit meinem Namen unterschreiben.

    Geht mir genauso, bis auf den Flug morgens um 6 Uhr – den nehme ich immer noch gerne, gleiches gilt für so spät wie möglich zurück. ;

    Und Flashbacking? Der Begriff und ich werden irgendwie nicht warm

    Wer so früh gern fliegt, ist nicht von dieser Welt ;)

    Ja Flashpacking…find ich auch nicht so knusprig den Begriff!

Ich freue mich über deinen Kommentar

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