Die 3 größten Ängste, die dich vom Reisen abhalten & wie du sie überwindest

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*Gastbeitrag von Till auf Roads to Courage*

till

Till ist Psychologie-Student und arbeitet als Coach und Speaker in Wien. Er spricht regelmäßig auf internationalen Konferenzen darüber wie man mit Angst umgeht und seine Komfortzone verlassen kann. Dieses Jahr hat er unter anderem bereits zwei Mal bei TEDx gesprochen. Nun ist er seid November mit Steph in Südamerika und den USA unterwegs und interviewt Menschen über ihre Strategien der Angstbewältigung für ihr Projekt Roads to Courage. Auf ihrem Blog kannst du ihre Reise verfolgen, sehen wie sie sich ihren Ängsten stellen und Interviews mit spannenden Menschen über Mut und Angst anschauen.

**

„Wow das hört sich echt cool an, aber hattest du keine Angst? Das würde ich mich niemals trauen.“

Sowas und ähnliche Aussagen bekommt Steph immer wieder zu hören wenn sie von ihren Reisen und Abenteuern erzählt. Als Frau ist sie schon alleine mit Rucksack durch halb Europa getrampt und durch Asien und Ostafrika gereist.

Seit November sind wir auch gemeinsam unterwegs für unser Travel-Projekt Roads to Courage, wo wir uns vor allem mit einem Thema beschäftigen und zwar:

Angst.

Und in dem Zusammenhang wie man sie überwindet und die Dinge tun kann, die man tun möchte.

Angst und das Reisen

Angst ist ein großes Thema wenn es darum geht zu Reisen. Sei es Angst vor dem Unbekannten, Angst vor fremden Kulturen, Angst vor Einsamkeit oder ganz reale Ängste, wie die Angst überfallen zu werden oder im Ausland krank zu werden.

Genau solche Ängste halten viele Leute davor zurück zu reisen, Abenteuer zu erleben und neue Länder zu entdecken.

Manche von diesen Ängsten sind sicherlich gerechtfertigt, andere jedoch einfach nur hinderlich und halten kaum einer genaueren Auseinandersetzung stand.

In diesem Artikel werde ich dir drei Ängste vorstellen und dir zeigen wie du mit diesen Ängsten umgehen kannst, damit deiner nächsten Reise nichts im Wege steht.

Bei den Gegenmittelen für diese Ängste beziehe ich mich auf Ergebnisse aus der Mutforschung, Coaching und Therapietechniken für Phobien und psychologische Grundlagenforschung.

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1. Angst vor dem Unbekannten

Diese Angst macht sich durch ein generelles Gefühl der Unsicherheit bemerkbar:

Du denkst an eine mögliche Reise und bekommst dieses mulmige Gefühl im Bauch. Irgendwie wirkt die ganze Sache so groß und du hast kein klares Bild im Kopf wenn du an die Reise denkst.

Oft kannst du auch gar nicht genau sagen, was dir eigentlich Angst macht.

Das Gegenmittel:

Diese Angst ist relativ leicht zu bewältigen.

Zwei Dinge können diese Angst komplett ausradieren oder zumindest so sehr verringern, dass du wieder ruhig schlafen kannst oder dich traust deinen Flug zu buchen:

1. Chunking

Wenn man an eine 6-wöchige oder 3-monatige Reise als ein großes Ding denkt, ist dies ziemlich überwältigend.

Daher ist hier das Ziel diese große Reise in kleinere Chunks, also kleine Untereinheiten, zu unterteilen. Brich deine Reise also immer weiter runter, bis das Gefühl der Unsicherheit kleiner wird.

Was ich vor unserer nun bevorstehenden Südamerika Reise gemacht habe ist es mir die ersten Tage in Buenos Aires ganz genau vorzustellen. Steph schüttelt darüber immer lachend den Kopf, doch ich mache es wirklich ganz detailliert:

„Also um 8 Uhr stehe ich auf, dann essen wir gemeinsam etwas, ich geh duschen, dann bereiten wir unser Equipment vor,…“.

Natürlich ist das schon sehr extrem, aber ich brauche das halt manchmal so.

Wenn du deine Reise bis auf einzelne Tage runterbrichst wird das ganze deutlich weniger überwältigend und du bekommst ein klareres Bild von deiner Reise. Diese Reduktion der Ungewissheit geht auch oft mit einer Verminderung der Angst einher.

2. Informationen sammeln

Natürlich ist ein großer Teil der Angst vor dem Unbekannten, dass du nicht weißt was dich erwartet. Was du also tun kannst ist es möglichst konkrete Informationen einzuholen.

Wenn du z.B. nach Südamerika reisen willst kannst du anfangen Blogartikel über Südamerika zu lesen, du kannst mit Leuten sprechen die bereits dort waren, du kannst dir Dokus anschauen und so ein Bild davon bekommen wie es dort eigentlich aussieht.

Was ich gemacht habe bevor ich vor 3 Jahren meine Freundin in Südafrika besucht habe: Ich hab mir die Gegend wo sie wohnt per Google Maps angeschaut. Dann kannst du virtuell schon einmal durch die Gegend „spazieren“ wo du sein wirst.

Ich weiß, jetzt werden viele Abenteuer-Junkies aufschreien und sagen: Ja, aber wo bleibt dann der Überraschung Effekt, wo bleibt die Spontanität und die schöne Ungewissheit des Reisens, das Entdecken?

Und ich gebe euch vollkommen Recht, das eigene Entdecken bleibt dann ein wenig auf der Strecke. Also sollte man sich überlegen wie viel Infos man wirklich vorher einholt und wie viel man auch ein wenig ungewiss lässt. Am besten findest du einen Mittelweg zwischen Angst beruhigen und Abendteuer zu lassen.

2. Die Angst vor Kriminalität

Wenn man an Südamerika und Afrika denkt, kommt bei vielen die Angst hoch, überfallen, entführt oder ein Verbrechensopfer zu werden. Das sind Ängste, die sehr real seien können und durchaus ihre Berechtigung haben.

In verschiedenen Ländern, Städten oder Stadtteilen ist dieses Risiko natürlich unterschiedlich groß. Allerdings wird es oft überschätzt. Vielleicht kennst du auch Menschen die Angst haben nach Südamerika oder Afrika zu reisen, nur weil sie irgendwelche wilden Horrorgeschichten gehört haben.

Es ist schade, wenn diese Angst einen davon abhält ein paar der schönsten Orte auf dieser Welt zu sehen.

Das Gegenmittel:

Schau dir die echten Wahrscheinlichkeiten im Vergleich an:  

Wie gesagt, es gibt gewisse Gefahren und man sollte immer achtsam sein, allerdings wird die wirkliche Kriminalitätsrate oft drastisch überschätzt ebenso wie die Wahrscheinlichkeit das Opfer eines Verbrechens zu werden. Dies hängt mit der sogenannten Verfügbarkeitsheuristik zusammen.

Die Verfügbarkeitsheuristik  besagt, dass wir die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses höher einschätzen wenn wir uns leicht an Beispiele für dieses Ereignis erinnern können, vor allem wenn diese Beispiele emotional aufgeladen sind.

Wenn ich dich also fragen würde wie groß die Wahrscheinlichkeit ist Opfer eines Verbrechens in Mexiko zu werden, würdest du diese vermutlich höher einschätzen als sie wirklich ist. Wenn man an Mexiko denkt, fallen einem gleich zig Geschichten aus Filmen, Nachrichten oder von wilden Erzählungen ein, wo Leute entführt oder ausgeraubt wurden.

Ich sage nicht, dass es nicht eine gewisse Gefahr gibt und man sollte immer achtsam sein und gewisse Sicherheitsrichtlinien befolgen, doch vermutlich überschätzt du die Wahrscheinlichkeit deutlich:

Jedes Jahr reisen ca. 25 Millionen Touristen nach Mexiko und dem Großteil geschieht nichts.

Wenn man nach Statistiken geht ist es mehr als doppelt so wahrscheinlich in China Opfer eines Gewaltverbrechens zu werden als in Mexiko. Hättest du das gedacht? Vermutlich nicht, da viel mehr in den Nachrichten über Verbrechen in Mexiko berichtet wird als in China.

Also wenn du Angst hast in ein bestimmtes Land zu reisen schau dir Statistiken an und vergleiche sie mit anderen Risiken. Verlass dich nicht nur auf reine Nachrichtenberichterstattung.

So ist es z.B. drei Mal wahrscheinlicher in einem Autounfall zu sterben in Deutschland (1 zu 10.000) als in Mexiko angegriffen zu werden (3 zu 100.000). Trotzdem steigst du jeden Morgen sorgenlos in dein Auto.

3. Die „Was,wenn…“ Angst

Was wenn ich krank werde, ganz einsam bin, mit der Sprache nicht zurecht komme, über den Tisch gezogen werde oder mit der fremden Kultur nicht zurecht komme.

All das sind Ängste die jeder Traveller vermutlich schon mal hatten. Manche mehr, manche weniger.

Das Gegenmittel:

Jetzt werde ich eine Sache sagen, die dir vermutlich nicht so gut gefallen wird. Du wirst all diese Sachen früher oder später erleben.

Wenn du über längere Zeiträume reist wirst du wahrscheinlich einmal krank werden, du wirst ab und zu auch mal ein wenig einsam sein, es wird Momente geben, wo du nichts verstehst oder mal den doppelten Preis bezahlst und ins kulturelle Fettnäpfchen trittst.

Doch hier kommt das Gegenmittel gegen diese Angst, ein Mantra das du dir immer wieder und wieder sagen kannst wenn so eine Angst hoch kommt:

I CAN HANDLE IT.

Na klar wird es nicht immer angenehm sein, doch du wirst es aushalten, davon lernen und am Ende stärker sein.

Eine weitere Aufmunterung:

Forschung von Sozialpsychologen Robert Biswas-Diener und Kollegen hat gezeigt, dass wir oft das Ausmaß an Unbehagen überschätzen, das durch eine Situation hervorgerufen wird.

Also wenn du dir vorstellst, wie es sich anfühlt beim Einkauf auf dem Straßenmarkt in Chiang-Mai den doppelten Preis zu bezahlen, ist es in deiner Vorstellung vermutlich deutlicher unangenehmer als es eigentlich ist (mir ist es schon passiert, ich hab kurz mit den Zähnen geknirscht und dann Mango mit Sticky Reis gegessen, da war alles schon wieder vergessen).

Also wenn du anfängst dir über die oben genannten Dinge Sorgen zu machen, sag dir selbst immer wieder:

I can handle it und es wird nicht so schlimm sein wie ich es jetzt erwarte.

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Das Ziel: Keine Angst?

Ich hoffe, dass ein paar dieser Strategien dir helfen, deine Angst vor dem Reisen in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig möchte ich dir aber noch auf den Weg mitgeben, dass es nicht immer das Ziel ist, alle Ängste zu überwinden und auszuradieren.

Mut ist ja bekanntlich nicht die Abwesenheit von Angst, sondern das zu tun was man möchte obwohl man dieses komische Gefühl in der Magengrube hat und das Herz ein wenig schneller klopft. Wenn man seine Ängste überwindet und sich ins Abenteuer stürzt kann dies auch sehr erfüllend sein.

Über die nächsten Monate werden Steph und ich uns unseren eigenen Ängsten stellen und für zwei Monate durch Südamerika und die USA hitchhiken und möglichst viele Strategien finden wie Leute erfolgreich mit ihren Ängsten umgehen.

Wir filmen das Ganze, also kannst du dann sehen wie wir mit unseren Ängsten umgehen und wie viel von den Techniken wir selber anwenden.

Gerade sind wir übrigens in Peru!

Folge uns auf Facebook und hier geht’s zu unserer Webseite!

Wenn du noch Fragen zu den Strategien hast oder du Techniken zu ganz anderen Ängsten haben willst, beantworte ich deine Fragen gerne in den Kommentaren.

Auch freue ich mich wenn ihr eure Lieblingsstrategien teilt, die ihr habt um mit Reise-Ängsten umzugehen.

28 Kommentare

    Toller Artikel! Ich bin letztes Jahr das erste mal alleine gereist und es war wirklich gewöhnungsbdürftig, aber am Ende war ich so stolz auf mich, weil ich mich viel mehr getraut habe, als wenn ich zu zweit gereist wäre. Dieses Jahr geht es für mich das erste mal alleine in ein Hostel nach Prag für ein paar Tage und nach Schottland. Da es in meinem ersten Urlaub ohne die Landessprache zu können und mit einem Altersdurchschnitt von 60+ doch recht einsam wurde nach kurzer Zeit.

    Angst hatte ich als Frau alleine jedoch nie, zumal einem immer und überall etwas passieren kann. Planen tue ich trotzdem jeden Tag das brauche ich einfach, Google Docs sei dank, mache ich meine Tagesliste und informiere mich egal ob es 2 oder 14 Tage sind. Zu fliegen ohne alle Unterkünfte gebucht zu haben traue ich mich auch immer noch nicht, aber wer weiß.^^

    Meine persönliche Anti-Angst Strategie ist es, sich zum einen von der Angst nicht überwältigen lassen, zum anderen dann aber (gilt eher für die Angst vor dem Unbekannten, bei Angst vor Gewaltverbrechen hilft es eher nicht ;) ) sich ganz genau und objektiv vorzustellen, wovor man Angst hat. Dabei betrachtet man das Ganze nicht emotional, sondern ganz rational und überlegt was „im schlimmsten Falle“ passieren könnte. Dann kann man sich eine Strategie (im Fall x rufe ich hier an, im Fall y frage ich diese Person) zurechtlegen, denn wenn man annähernd weiß, was zu tun ist, ist die Furcht gar nicht mehr so groß. Das hat mir schon oft geholfen, nicht in sinnlose Angst zu verfallen, sondern eher rational zu überlegen, was man in bestimmten Situationen tun könnte (die meistens gar nicht so schlimm sin wie vorher ausgemalt). Ich hoffe, es ist verständlich ausgedrückt, so etwas ist schwer zu beschreiben ;)

    Hey Till!

    Ich finde deinen Artikel einfach klasse. Ist es nicht gerade die Unsicherheit, die das Reisen erst interessant macht?
    In Venezuela wurde ich, als ich mit einheimischen Freunden unterwegs war, mit Pistolen überfallen. Es war nicht toll, aber im Nachhinein machte es meine Reise ein Stück interessanter und eindrucksvoller. 

    Beste Grüße 
    Leo

    Hey, ich bin 20 und studiere. Ich habe schon viele Städte gesehen, aber nur für ein paar Tage und es waren immer Freunde oder Familie dabei. Mir macht es einfach nur Spaß andere Länder und Städte zu sehen, deshalb überlege ich schon lange mit meinem Rucksack ein anderes Land/Städte zu erkunden, allerdings hat keiner meiner Freunde Interesse. Ich habe schon etwas Angst als Frau alleine zu reisen. Könnt ihr mir vielleicht Tips geben? Wohin? Wie? 
    LG Melina

    Ooooh mein bester Freund die Angst:-) Ich nehme meine Ängste mittlerweile als besten Freund wahr. Warum? Naja jemand der ständig dabei ist, muss doch ein guter Freund sein. Ich finde Angst haben manchmal gar nicht so schlecht. Es hilft bestimmte Dinge auf Grund eines schlechten Bauchgefühles nicht zu tun. Meine Ängste nehme ich an und ich spiele mit ihnen. Ich habe Angst vor tiefem Wasser und vor Fischen :-) Würde niemals in einem Gewässer oder Meer baden. Ich liebe aber das Windsurfen :-) und werde es nie aufgeben. Die Angst ist hier nur ein Begleiter. Deswegen bester Freund. Nimm deine Angst als deinen Freund an und er wird dich nicht belasten sondern unterstützen.

    LG

    Ray

    Hallo ihr Lieben,
    ich schreibe Euch, weil es mir gerade nicht gut geht und ich dringend Feedback brauche! Ich habe vor 2 Jahren beschloßen meinen Job hinzuschmeißen und zu reisen (gelernte Hotelfachfrau&Brüokauffrau). Das hat auch gut geklappt, ich war ein paar Monate in England und danach in Irland (danach sollte Neuseeland und Florida folgen) Dann habe ich mich der Liebe wegen entschloßen meine Pläne auf den Haufen zu schmeißen und zu meinem Freund nach Deutschland zu ziehen. Ich habe mir ein Auto gekauft, einen neuen Job gesucht. Jetzt bin ich seit 15 Monaten wieder in Deuschland und fühle mich nicht gut. Mein Freund hat es sich anders überlegt und sich von mir getrennt. Was mache ich jetzt bloß? Mir meine Möbel aus dem Lager zurückholen eine kleine Wohnung suchen und meinen Job weiter machen? Der Job ist okay (Empfangsmitarbeierin in einem Unternhemen), super Kollegen, nicht zu stressig, leicht verdientes Geld. Jeder sagt ich würde verreückt sein solche eine Stelle wieder aufzugeben. Aber irgendwie sehe ich mich nicht mehr da, dieser Alltag, immer ist alles gleich. Ich habe angst „draußen“ in der Welt was zu verpassen. Bin ich schon bereit für eine weiße Kieselauffahrt mit Haus? Ich habe mich vor einigen Wochen bei AIDA Cruises als Rezeptionisten beworben und bald ein Vorstellungsgespräch. Ist das jetzt nur eine Flucht von mir? 6 Monate aufs Schiff, cool reisen und arbeiten. Aber was ist danach? Werde ich jemals nochmal einen Job bekommen? Mein Lebenslauf sieht nicht gerade beständig aus, überall war ich aber nicht lange. Gelte ich schon als Jobhopper? Ich bin gerade 30 geworden…müsste ich nicht wie meine Eltern wissen was ich will? In mir schlummert eine kleine Reisebiene die später im Altenheim ihr Zimmer mit Reisefotos schmückt anstatt von Enkeln, aber ist das okay? Ihr seht, in mir herscht absolutes Chaos. Ich brauche Rat und Ideen…Bitte helft mir! Eure Lauri

    Hallo Lauri84,
    nein, Du machst nich6st falsch. Ein bißchen erinnert mich Dein Kommentar hier an mein eigenes Leben. Ich bin jetzt 45. Wenn Du das Gefühl hast, etwas tun zu wollen / zu müssen, dann tu es. Mir wurde mein Lebenslauf von meinem letzten Arbeitgeber auch als „horrend“ entgegengehalten. Das sind alles Leute, die keine Ahnung vom LEBEN haben, Leute, die durch irgendeinen „Ziehvater“ in die Position eines Geschäftsführers gekommen sind, obwohl sie nicht mal soviel Verstand hatten, wie die Schafe meines Nachbarn. Nein, tu, was Dir Deine Seele sagt. Und Du wirst sehen, dass Du auch an Leute gerätst im Laufe Deines Lebens, die Dir Deinen Lebenslauf NICHT vorhalten werden, eben weil sie Gehirn in der Birne haben.
    Liebe Grüße
    Ulrike

    Ja, die Angst. Schöner Beitrag. Bei mir überwiegen momentan die Vorfreude und die Schmetterlinge im Bauch. Ich bin jetzt 45 und mache im Jan./Feb. 2015 meine erste Reise als Backpacker durch Thailand. Mehr als den Flug hab ich bisher nicht, aber alle Beiträge im Internet machen ungeheuer Mut, es auch alleine als Frau zu tun. Wie sagte Conni so schön: Sonst kommt das Erste Mal nie.

    Danke für den tollen Gastbeitrag!
    Ich selbst habe auch immer wieder lange hin und her überlegt, ob ich wirklich alleine auf Reisen gehen soll. Vom ganzen Umfeld wird einem doch immer wieder gesagt, dass das zu gefährlich sei.
    Eine der ersten Reaktionen meiner Eltern war „Nimmst du sowas wie Pfefferspray mit?“
    Gestern erst habe ich mit einer Freundin telefoniert und da kam natürlich auch die klassische Frage: „Ganz alleine?“ Und dann „Und was sagt dein Freund dazu?“ Ganz erstaunt war sie dann, zu hören, dass er es gut findet und mich voll und ganz unterstützt.
    Ich frage mich nur allzu oft, was für Reaktionen mir entgegengebracht werden würden, wenn ich ein Mann wäre. Aber man muss doch ganz klar sagen, dass ein Mann nicht wirklich eine andere Chance hat als eine Frau, wenn man von vier Jungspunden überfallen wird.
    Aber all das bestätigt mich doch nur wieder in meinem Handeln! Klar muss man vorsichtig sein, aber letztlich passieren überall auf der Welt schlimme Sachen. Ich für meinen Teil möchte wissen, dass ich nichts verpasst habe, auch, wenn ich dafür Risiken eingehe!

    Ja die Angst. Es ist echt verrückt wie die Angst Menschen mehr „in der Hand hat“ als der Gedanke an all‘ die tollen Dinge, die einem passieren werden und können!

    Hallo Till, super Artikel und spannende Strategien zur Angstbewältigung. Mir hat besonders die erste wirklich geholfen, nämlich alle Teile in ‚kleine Häppchen‘ aufzuteilen und erst einmal über das naheliegende nachzudenken. Was ich aber noch ergänzen würde ist, dass man zunächst erst einmal anfangen muss. Das heißt, vielleicht, wenn man z.B. noch nie alleine verreist ist, muss man nicht gerade eine Weltreise planen, die mehrere Jahre dauert, sondern z.B. erst einmal 1-2 Wochen in einem einfachen Reiseland wie z.B. Spanien verbringen, ein Praktikum oder Freiwilligenarbeit machen, wo man einen Alltag hat und regelmäßig mit den gleichen Menschen zu tun hat. Ich habe z.B. ein Praktikum in Málaga gemacht und bin an den Wochenenden durch Andalusien gereist, was mich so begeistert hat, dass ich jetzt auf dem Rückweg 3 Wochen lang alleine und ohne großartige Vorplanung mit dem Auto durch Südeuropa fahre. Das hätte ich mir nie zugetraut, wenn ich nicht vorher das Praktikum gemacht hätte. Die nächsten Reisen sind schon geplant, beim nächsten Mal geht es dann wahrscheinlich auch etwas weiter weg. Liebe Grüße, Stella

    @Conni: Gerade deinen Newsletter gelesen … Angst vor der Liebe … so süß und manchmal so wichtig …

    @Till: Das mit der Statistik ist ja herrlich. Ich brauche dringend eine Statistik für Jordanien und Israel, da möchte ich so gerne hin und finde in meinem Umfeld keine Reisebegleitung, weil alle Panik haben …

    Hi Till,
    Ich kann hinter Deinen Zeilen voll stehen. Meine Frau und ich reisen seit 30 Jahren mit dem Rucksack durch Asien. Mittlerweile werde ich demnächst 63 und erlebe eine neue Form der Angst, die ich lieber Unsicherheit nenne. Denn ich will ja schließlich kein „Angsthase“ sein. Ich bin gerade in Thailand und möchte gerne mit meiner Frau noch nach Indonesien. Dort waren wir zuletzt und zuerst seit unseren Reisen. Dennoch habe ich Ängste. Ich rede mir ein, dass es dann dauernd regnet, dass ich dauernd wieder alle möglichen Kriech-und Krabbeltiere in meinem Bad habe und ich stundenlang zusammengekauert in einem Transportfahrzeug Sitze ohne etwas zu sehen. Also, ich suche Gründe es mir bequem zu machen und lieber hier in Thailand oder Malaysia zu bleiben. Da kennt man sich doch aus. Ein bischen spielt schon mit, dass man eben für viele Situationen nicht mehr so die Nerven hat.
    Uebrigens: Südamerika steht immer noch auf unserer Wunschliste, obwohl wir kein spanisch sprechen. Vielleicht sollten wir mit Chile anfangen. Dort soll das Backpacking relativ gut gehen.
    Würde mich freuen von Euch zu hören. Passt gut auf Euch auf.
    Gruß Klaus und Petra

    Hi Till,
    Ich kann hinter Deinen Zeilen voll stehen. Meine Frau und ich reisen seit 30 Jahren mit dem Rucksack durch Asien. Mittlerweile werde ich demnächst 63 und erlebe eine neue Form der Angst, die ich lieber Unsicherheit nenne. Denn ich will ja schließlich kein „Angsthase“ sein. Ich bin gerade in Thailand und möchte gerne mit meiner Frau noch nach Indonesien. Dort waren wir zuletzt und zuerst seit unseren Reisen. Dennoch habe ich Ängste. Ich rede mir ein, dass es dann dauernd regnet, dass ich dauernd wieder alle möglichen Kriech-und Krabbeltiere in meinem Bad habe und ich stundenlang zusammengekauert in einem Transportfahrzeug Sitze ohne etwas zu sehen. Also, ich suche Gründe es mir bequem zu machen und lieber hier in Thailand oder Malaysia zu bleiben. Da kennt man sich doch aus. Ein bischen spielt schon mit, dass man eben für viele Situationen nicht mehr so die Nerven hat.
    Uebrigens: Südamerika steht immer noch auf unserer Wunschliste, obwohl wir kein spanisch sprechen. Vielleicht sollten wir mit Chile anfangen. Dort soll das Backpacking relativ gut Ehen.
    Würde mich freuen von Euch zu hören. Passt gut auf Euch auf.
    Gruß Klaus und Petra

    Diese Artikel hat mir gefallen !:)
    Ich möchte auch gern hitchhiken ausprobieren, aber ich bin ein Mädchen und Viele sagen ( mit Grund),dass es für ein Mädchen gefährlich ist. Was denkt ihr Jungs? Darf ein Mädchen auch ein Besonderes Journey machen oder … ? Wie kann ein Mädchen aufpassen,vorsichtigen?

    Hey Klara,

    Steph (meine Projekt Partnerin) ist schon auf der ganzen Welt alleine gehitchhiked. Also du kannst es auf jeden Fall ausprobieren, solange du vorsichtigt bist.

    Fang am besten damit an mit männlichen Freunden ein paar Mal zu hitchhiken und wenn du ein gutes Gefühl bekommst kannst du es auch mal alleine probieren.

    Wir sind hier in Südamerika (was oft als gefährlich eingestuft wird) über 4000km gehitchhiked und hatten dadurch die coolsten Begegnungen und den meisten Spaß. Hier kannst du die Story lesen wie wir mit dem Trucker Nelson getrampt sind und eine Party in seinem Cockpit gemacht haben :http://www.roadstocourage.com/nelson-post/

    Wenn du es dich getraut hast schreib mir eine Email und sag mir wie es lief!!!

    Alles Liebe

    Till

    Goethe

    Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen

    Moin,

    irgendwie haben die meisten Leute Schiss vor dem Unbekannten, dem Unberechenbaren, Situationen, in denen man die Kontroller verliert. Das müssen nicht nur Unfälle, Verbrechen und Katastrofen sein. Schon die Befürchtung, einer Sprachbarriere zum Opfer zu fallen und sich nicht mal mit dem Taxler im Zielland unterhalten zu können (wäre mir in Taiwan fast passiert, hätte ich keine rudimentären Chinesischkenntnisse gehabt), sorgt bei so manchem Reisenden für Magenprobleme. Auch ungewohnt intensive Sinneseindrücke machen einen mitunter fertig: Mit dem Motorrad mit Tempo 100 über Landstraßen zu donnern, macht mehr Angst als genauso schnell Auto zu fahren. Und in einem ultra-wendigen Tragschrauber mit offenem Cockpit bekommt man eher Blasenschwäche als in einem Großraumjet.

    Haha…klasse Beispiele und ich gebe dir voll Recht. Doch um mit den Worten des großen Dean Karnazes zu antworten „“Somewhere along the line we seem to have confused comfort with happiness.“

    Oft suchen wir den Komfort und umgehen diese Ungewissheit weil es anfangs unangenehm ist. Doch wahrscheinlich kannst du bestätigen, dass wenn man es sich traut und solche Situationen meistert diese oft die schönsten Erinnerungen sind.

    Habe übrigens letztens einen kleinen Artikel darüber geschrieben wie die Auseinandersetzung mit dieser Ungewissheit oft zu den größten Freunden führen kann: http://www.roadstocourage.com/comfort-gets-way-real-happiness/

    Hi Till,
    Super Artikel. Den werde ich an alle weiterleiten die mir diese Fragen zur Angst bei meiner bevorstehenden Reise fragen. Im Februar stürze ich mich in mein erstes echtes Abenteuer. Ich fliege nach Nicaragua in ein kleines Dorf in der Nähe von Granada. Meine Freundinnen sagen immer: „das würde ich mich nie trauen, alleine als junge Frau. Bei Mittel- und Südamerika Denke ich immer an Kriminalität und Drogenhandel. Aber du bist ja die mutige von uns“ Klar habe ich auch ein wenig Angst. Aber das hält mich nicht vom Reisen ab. Also werde ich deinen Artikel mal weiterleiten, vielleicht verlieren meine Mädels auch noch ihre Angst :)

    Liebe Grüße,
    Doro

    Nice. Cool Doro, dass dir der Artikel gefällt.

    Und ich kann dich noch mehr bestärken. In Südamerika haben wir einige Frauen getroffen die komplett alleine gereist sind und alle hatten super Erfahrungen. Schau mal auf unser Roads To Courage Seite da kommt bald eine komplette Reihe zu dem Thema „Alleine Reisen als Frau“. Wir haben zig Frauen zu dem Thema interviewt und machen gerade ein Video fertig mit ihren besten Tipps.

    Alles Liebe und viel Spaß in Nicaragua :)

    Hi Till,
    genial, wie Du dieses Thema anpackst – und auch, dass es überhaupt mal angegangen wird. Ich kann Punkt 3 voll und ganz zustimmen: Allein die Gewissheit, schon einige „Traveller Hürden“ gemeistert zu haben gibt mir Gewissheit und Mut, dass ich auch andere Abenteuer gut meistern werde können.
    Ich wünsche Euch noch eine richtige schöne, Komfortzonen-erweiternde Reise!
    Christine

    Hey Christine,

    danke für dein Kommentar.

    Und ja! Ich merke es gerade wieder in Südamerika gemerkt. Anfangs war ich noch sehr skeptisch was das hitchhiken hier anging, doch mit jeder positiven Erfahrung und jeder gemeisterten Herausforderung wird das Selbstvertrauen in sich selbst und das Reisen gestärkt.

    Alles Liebe

    Till

    Hi Till,

    jetzt hast du mich mit deinem super Artikel wieder von meiner Arbeit abgehalten :) Aber die fünf Minuten haben sich gelohnt.

    Ich selbst war ja nie länger unterwegs, bis ich heuer alle Zweifel und Ängste über Bord geworfen habe und ein halbes Jahr (zumeist allein) mit meinem VW Bus durch halb Europa gecruist bin.

    Alles, was du schreibst, kann ich fett unterstreichen. Vor allem Punkt 3. Festzustellen, dass man mit jeder Situation fertig wird – und sei sie noch so unangenehm – hat mir nen echten Turbo-Boost gegeben. Nein, weder eine Zahn-OP noch mich nachts um 1 Uhr aus dem Bus auszusperren, stand auf meinem Programm. Und doch bin ich hinterher auch um dieses Schwierigkeiten froh.

    Liebe Grüße und euch beiden weiter eine wundervolle Reise mit viel Comfort Zone Crushing :)

    Mischa

    Hey Mischa,

    vielen Dank für die lieben Worte.

    Haha…jetzt bin ich echt neugierig wie du die Situation gelöst hast als du dich aus dem Bus ausgesperrt hat.

    Freut mich auf jeden Fall, dass du einige Sachen die ich genannt hast auch bei dir selbst wiedergefunden hast.

    LG Till

    Das war ganz einfach: Ich habe mich in mein Vorzelt gelegt und mich notdürftig mit ein paar Sportklamotten, die da rumlagen, zugedeckt und gefroren. Am nächsten Vormittag haben die vom Campingplatz einen Abschleppdienst gerufen, der eine Stunde gebraucht hat, bis der Bus offen war. Dafür zahlt man doch gerne mal 360 € :)
    Aber so war ich an dem Tag wenigstens der Start des Platzes …

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