11 Dinge, die jeder Traveller wissen sollte

11-dinge-traveller-wissen

Ich spring heute in den Flieger nach Nicaragua. Wenn du das heute liest, bin ich schon da.

Vor Abreise sind mir ein paar vereinzelte Dinge in den Kopf geschossen, die – so hab ich dann erkannt – mir als Traveller wichtig sind.

Darüber hinaus sind mir noch ein paar mehr gekommen, die ich einfach gerne weitergeben möchte, da ich finde, dass sie jeder wissen sollte.

Und so schreibe ich sie nun nieder, in der Hoffnung, dass sie dir helfen!

 

1. Umrechnungskurs vor Ankunft

Mir ist es schon ein paar Mal passiert, dass ich nach der Ankunft in einem neuen Land am Geldautomaten am Flughafen stehe und keine Ahnung habe welchen Betrag in der lokalen Währung ich abheben soll – weil ich einfach nicht wusste, wie viel 1 Euro überhaupt wert ist.

Schlau ist, wer vorsorgt und sich schon vor Abreise über den Umrechnungskurs informiert. Geht ja heutzutage auch ganz einfach mit einer Smartphone-App, wie z.B. XE Currency.

 

2. In welchem Land du Leitungswasser trinken kannst

In vielen Ländern ein absolutes Gesundheitstabu, in vielen anderen aber absolut kein Problem: Wasser aus der Leitung trinken.

Ich habe schon in einigen Ländern ewig lang Plastikwasserflaschen gekauft um dann doch herauszufinden, dass das Leitungswasser vor Ort absolut sicher zu trinken ist.

In Nicaragua würde ich mir eher davon abraten ;)

 

3. Danke und Nein in der lokalen Sprache

Dieses Mal hab ich Glück: Spanisch hab mehr oder weniger drauf.

Aber würde ich zum Beispiel nach Tansania fliegen, würde ich mir vorher ein paar wichtige Worte und Sätze raussuchen und niederschreiben.

Danke und Nein sind so ziemlich die zwei wichtigsten, die immer gut ankommen bei den Locals. Natürlich ist das ganze sehr ausbaufähig und je mehr Basics desto besser.

 

4. Dass du in vielen Ländern Toilettenpapier nicht in die Toilette werfen sollst

Ich treffe immer wieder Leute unterwegs, die sich darüber pikieren, dass man nicht überall auf der Welt Toilettenpapier in der Toilette entsorgt.

Ich würde fast sagen, es gibt weniger Länder in welchen die Rohre so gut sind, dass es problemlos funktioniert, als solche, in welchen das Abflusssystem einfach nicht mitmacht.

Wie gut, dass wir Westler aber zumeist von Schildern darauf hingewiesen werden was zu tun ist.

Fun Fact: Mir passiert es trotzdem immer wieder in den ersten paar Tagen, dass ich Klopapier in die Toilette werfe. Automatismen sind nur schwer zu brechen!

 

5. Wie das mit dem Trinkgeld läuft

Das läuft nämlich irgendwie immer anders in jedem Land. Da hilft es, mal eben im Reiseführer deiner Wahl nachzulesen wie die lokalen Gewohnheiten sind – sei es im Restaurant, im Taxi, beim Friseur etc.

Ich selber komme mir immer ein wenig idiotisch vor, wenn ich im Nachhinein erkenne, dass ich viel zu viel oder viel zu wenig auf dem Tisch liegen gelassen habe.

In manchen Ländern wird viel, wenig oder gar kein Trinkgeld gegeben – oft eine sogenannte “fine line”, die es zu bewältigen gibt im Tagesgeschäft eines Reisenden!

 

6. Wie wichtig eine Reisekrankenversicherung ist

Hoppla, den Aspekt hätte ich nämlich beinahe vergessen dieses Mal – und ein Tag vorher doch noch dran gedacht!

Denn fuck, man weiß halt einfach nie was passiert. Da geh selbst ich immer auf Nummer sicher.

Etwas nachlässig bin ich derzeit aber mit meinen Impfungen, da weiß ich nämlich grad gar nicht ob noch alles aktuell ist (Warning: Nicht nachmachen!). Das gehört dann in die Kategorie “Wichtige Dinge fahrlässig schleifen lassen, weil zu viel unterwegs”.

Mehr zum Thema Reisekrankenversicherung habe ich kürzlich übrigens hier zusammengeschrieben.

 

7. Dass es sich mit leichtem Gepäck besser reist

Vorhin hab ich meine sieben Sachen gepackt. Wieder mit dem Ziel, noch weniger mitzunehmen als das letzte Mal. So läuft es eigentlich immer bei mir ab.

Irgendwann in ein paar Jahren stehe ich vermutlich mit gar keinem Gepäck am Flughafen (wobei das ja auch mal ein Experiment wäre).

Fakt: Mit weniger Zeug macht Reisen mehr Spaß. Warum und wie das geht: Siehe in diesem Post.

 

8. Dass es ok ist, wenn mal was schief geht

Was alles so daneben gehen kann unterwegs:

  • abgezockt werden
  • beklaut werden
  • Flug verpassen
  • krank werden

Und weißt du was? Stress dich nicht. Solche Sachen passieren dem besten Traveller (und mir!) und ist auch kein Grund eine Reise abzubrechen oder vollkommen aufgelöst depressiv zu werden.

Ich empfehle in unvorhergesehenen Problemsituationen: Hinsetzen, tief durchatmen (oder am besten: meditieren) und mit klarem Kopf nach einer Lösung suchen. (Im Falle von Krankheit zwar unter Umständen etwas schwieriger, aber auch hier sind die meisten Sachen harmlos)

Travel Zen nenne ich das auch.

 

9. Du musst nicht alles sehen

Ganz ehrlich: Dieses Mal will ich eigentlich nur an einen Ort in Nicaragua. Wenn zwei oder drei draus werden – auch cool.

Was viele Reisende nicht kapieren wollen: Zu viel sehen zu wollen, bedeutet zu schnell reisen, zu wenig sehen. Quasi “Get in, take a photo, and get out.” Nicht das ich selbst nicht schon so unterwegs war, aber die wirklich tiefen Erfahrungen auf Reisen hatte ich in solchen Momenten nicht.

Viel entspannter ist es zu verinnerlichen, dass du nicht alles sehen musst. Klar, Können kannst du, aber auch der beste Reiseplan darf durchbrochen werden, darf über den Haufen geschmissen werden.

Ja, du darfst dich entspannen und nur einen Bruchteil von dem sehen was du eigentlich vor hattest.

 

10. Reisen und tiefe Erfahrungen fangen oft erst da an, wo du deine Komfortzone verlässt

Suche das Abenteuer, lass dich fallen, ertrage unangenehme Situationen und lerne aus ihnen.

Wenn Reisen immer nur Rainbows & Unicorns wäre, dann fände ich es mein Leben lang wohl gar nicht so spannend.

Da, wo es anfängt unbequem zu werden, da fängt das Reisen oft an erst richtig interessant zu werden. Da fangen für mich die wahren Erlebnisse an, die, die bleiben und jahrelang nachhallen.

Das gilt natürlich auch für die richtig geilen Momente, aber an die kommst du manchmal erst über unangenehme Umwege dran.

 

11. Think a little less, live a little more.

Im Moment sein, nur hier sein. Die Hitze spüren, die Geräusche wahrnehmen.

Am besten kann ich das mit täglicher Meditation und Yoga. Das hilft mir bei mir und im Jetzt zu bleiben.

 

Natürlich gibt es noch viele, viele weitere Dinge, die für Traveller nicht unwichtig sind. Aber hey, dieser Post soll ja schließlich kein Buch werden.

Das Reisen ist wie ein kleines Wunder. Es macht mit uns etwas, was wir nicht erahnen können, auch wenn wir noch so viel wissen.

Und das liebe ich daran.

 

Was sollten deiner Meinung nach alle Traveller wissen?

 

Team Image
Conni

23 Kommentare

    Sehr gute Punkte :) wobei ich dir bei dem Leistungswasser in Nicaragua leider wiedersprechen muss! In den größeren Städten, also auf jeden Fall Leon und Granada ist es ohne Probleme trinkbar, nicht nur von locals, sondern auch von jedem anderen. Es hat allerdings einen leicht komischen Nachgeschmack, aber was solls! …und wo ich gerade kommentiere: wenn du nach granada kommen solltest: die casa de tres mundos hat im Februar noch super free Yoga clases angeboten :) einfach mal nachfragen!

    Arne

    Merci für die wertvollen Infos :)

    Toller Beitrag!

    Super Liste! Punkt 5 hätte ich glatt vergessen.

    Hi Conni,
    ja, mit Nummer 5 hab ich auch immer wieder zu kämpfen ;-)
    Deshalb hab ich mir mal diese Grafik gespeichert. Zumindest dann und wann sehr nützlich (und schwirrt auf allen möglichen Seiten herum)
    http://froyonation.wordpress.com/2011/03/06/tipping-etiquette-around-the-world-do-you-follow-it/
    Liebe Grüße,
    Carina

    Tolle Tipps. Sehe es auch so, dass man nicht unbedingt alles sehen muss, was es zu sehen gibt. Ich meine hier in den Bergen gibt es auch so einiges zu sehen. Mit einem Trip könnte ich es gar nicht schaffen alles zu sehen. Und wenn ich dann an New York oder Barcelona denke, das würde man nie im Leben schaffen. Eher die Momente machen den Urlaub/die Reise zu etwas besonderem :)

    Hey Conni
    Vielen vielen Dank für deine Seite, ohne die ich meine Australien-Reise doch etwas unruhiger und ohne Ziplocs, Reisehandtuch und Stirnlampe gemacht hätte… :)
    viel Spass auf den deinen Reisen und mach weiter mit deiner Seite
    Grüsse aus der Schweiz

    Ich gebe dir in allen Punkten recht und schließe mich meinen Vorrednern an : Hallo und Tschüß sowie ja gehören mit auf den Phrasen Zettel ;-) und zusätzlich. Zu Punkt 10 habe ich gelernt: es ist aber auch Ok wenn du mal in deiner Komfortzone bleibst und / oder dir ein bisschen “Luxus” gönnst. Das ist aber selbstverständlich Situationsbedingt. Viel Spaß noch Nicaragua u danke für den Blog :-)

    Hallo Conni! Wichtige Gedanken – Danke für diese Zusammenfassung. Besonders Punkt 10 liegt mir am Herzen: die Komfortzone verlassen, über den eigenen Schatten springen, etwas wagen, auf fremde Menschen zugehen, auch unangenehme Situationen meistern…. Nur so sammeln wir neue Erfahrungen, lernen dazu und entwickeln uns weiter. Und hey, die Storys von den verkorksten Momenten sind am Ende doch die besten ;)

    Noch ein Tipp zum Thema Sprache: Neben den Begrüßungsfloskeln und ja/nein waren uns die Zahlen immer sehr nützlich – nicht zuletzt beim Preise verhandeln!

    Eine schöne Zeit in Nicaragua!

    Ein kleiner Tipp noch was die wichtigsten Sätze in der jeweiligen Landessprache angeht.
    Ich mach mir vor jeder Reise einen kleinen Zettel, auf dem ich die wichtigsten Sätze, Begrüßungsfloskeln, etc… aufschreibe.
    Zuhause laminiere ich sie mir ein, und so kann auch der stärkste Monsunregen sie nicht zerstören.

    Ein paar gute Punkte hast du da aufgeführt und in einigen findet sich wohl der eine oder andere wieder!

    Aber gerade Punkte wie z.B. “Es ist okay wenn was schief geht” oder “Man muss nicht alles sehen” sollte man sich immer wieder ins Gedächnis rufen. Oft versuchen Leute ja alles mögliche in eine Reiseroute zu packen, weil sie denken “wenn ich schon mal hier bin. Wer weiß, wann ich das nächste Mal wieder verreisen kann” und denken dann, wenn etwas nicht so klappt wie es geplant wurde, dass der ganze Urlaub oder die Reise gleich hinüber ist!

    Dass ich vor dem Geldautomaten steh und nicht weiss wie viel ich abheben soll ist mir erst wieder in Costa Rica passiert – beruhigt mich irgendwie dass das auch einem Profi wie Dir passiert! ;)

    Das ist mir in Costa Rica auch passiert, aber nicht, weil ich den Wechselkurs nicht kannte, sondern wegen den Punkten und Kommata bei den Zahlen am ATM. Ich wollte 300’000 colones beziehen und hatte am Schluss 300.

    Hi Conni, super Liste! Was ich noch ergänzen würde ist, dass die Menschen in ganz vielen Ländern nicht so “grummelig” sind wie daheim in Deutschland. Es lohnt sich also auf jeden Fall immer mit Einheimischen in Kontakt zu kommen oder auch einfach nur mal raus zu kommen um andere Mentalitäten kennen zu lernen.

    Hallo Conny,
    das ist mal eine sehr gute Liste. Vor allem den Punkt zum Trinkwasser finde ich wichtig. Wobei ich glaube, dass man das am besten vor Ort herausfindet. Die gängige Meinung in unserem Breiten zu Leitungswasser (und im übrigen auch street food) in Entwicklungs- und Schwellenländern ist ja doch eher “Finger weg!” Meine Erfahrung nach 10 Monaten kreuz und quer durch Afrika und ohne eine ernsthafte Magenverstimmung ist, dass man das Wasser immer trinken kann, außer man wird dezidiert davon abgehalten.

    Mir geht es mit dem Erkunden anders: Ich liebe es, zügig und effizient Orte abzureisen wie auf einer Todo-Liste. Wenn ein Ort schön ist, mich inspiriert oder einfach nicht loslässt bleibe ich automatisch länger. Ich glaube wichtig ist, sich von den anderen Punkten auf einer Liste zu Gunsten des Moments lösen zu können.

    Wegen mir mussten sie in Brasilien damals den Klemptner rufen, wussten sie nur nicht. Uppps!

    Meine Komfortzone mag ich, deshalb habe ich sie klein und handlich gemacht um sie überall mit hin nehmen zu können :-)

    Guter Artikel. Einfache Basics, die man trotz allem Reiseadrenalin nicht vergessen sollte.

    Persönlich würde ich bei “3. Danke und Nein in der lokalen Sprache” auch noch “Hallo, Ja und Auf Wiedersehen” hinzufügen. Einfach nur, um es griffbereit zu haben. Vielleicht auch so etwas wie Prost. Das kommt vor allem dann gut an, wenn man in 30 Ländern war und auf einmal in 30 Sprachen “Prost, Hallo und Ja” sagen kann.

    Hi Conni, bei Punkt 9 gebe ich dir absolut recht. Ich war leider bei meinem ersten Australien-Aufenthalt so unterwegs und wollte in 6 Monaten das ganze Land sehen. Zeit zum Genießen blieb da nicht viel. Ich war immer nur gestresst und hatte Angst, nicht alles sehen zu können. Wenn ich jetzt auf Reisen gehe, nehme ich mir nicht mal mehr einen Reiseführer mit. Ich fliege einfach hin und sehe, was passiert. So konnte ich bis jetzt die schönsten Erfahrungen machen.

    Die letzten Punkte kann ich nur bestätigen. Auf meinem letzten großen Trip habe ich bewusst keine Kamera mitgenommen, die hatten ja eh meine zwei Mitreisenden. Während die ganz hektisch Fotos machten habe ich die Region und die Leute beobachtet und alles ganz intensiv auf mich wirken lassen.
    Davon zehre ich auch nach 5 Monaten noch und die Fotos, mal ganz ehrlich wie oft sieht man sich diese im Nachhinein an?
    Gruß Carsten

    Das war ein wirklich toller Blog, besonders die letzten Punkte. Sie sind einfach so wahr und werden viel zu schnell vergeasen. Vielen geht es mehr darum, erzählen zu können, wo sie schon waren, anstatt das Reisen als es etwas kostbares nur für einen selber zu sehen.

Ich freue mich über deinen Kommentar

Image
Team Image

16. Februar 2022

Rucksäcke für Backpacker 2023: Wie wähle ich den richtigen Rucksack?

Rucksäcke für Backpacker 2023: Wie wähle ich den richtigen Rucksack?
Image
Team Image

22. Januar 2022

Sanfter Tourismus: So planst du Reisen mit mehr Nachhaltigkeit!

Sanfter Tourismus: So planst du Reisen mit mehr Nachhaltigkeit!
Image
Team Image

19. November 2021

Ortsunabhängig Arbeiten: Sei frei & wild mit diesen Remote Jobs 2023!

Ortsunabhängig Arbeiten: Sei frei & wild mit diesen Remote Jobs 2023!
Image
Team Image

30. August 2021

Zyklus-App kostenlos 2023: Dein digitaler Menstruationskalender zum Nulltarif

Zyklus-App kostenlos 2023: Dein digitaler Menstruationskalender zum Nulltarif